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GRÜNE: Die Energiewende braucht Kapazitätsmärkte

Gemeinsamer Vorstoß von Umweltminister Franz Untersteller und Experten der Fraktion der Grünen im Bundestag zur Einrichtung eines Kapazitätsmarktmechanismus für den deutschen Strommarkt.

Franz Untersteller: „Wir brauchen finanzielle Anreize für Bau und Betrieb moderner Gaskraftwerke. Sie sind ein wichtiger Teil der Energiewende.“

Auf einer Pressekonferenz in Berlin haben Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller, der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, und der Sprecher der Bundestagsfraktion für Energie- und Ressourceneffizienz, Oliver Krischer, ein gemeinsames Papier vorgestellt, in dem sie sich für die Schaffung eines Kapazitätsmarktes Strom aussprechen und Kriterien für einen solchen Markt definieren.

Neben dem Ausbau der EE und der Modernisierung der Netze sei die Vergütung für die Bereitstellung von Strom-Kapazitäten unerlässlich für das Gelingen der Energiewende, so die grünen Politiker.

Der baden-württembergische Umweltminister Untersteller hatte bereits im vergangenen Jahr einen ersten Vorschlag für einen Kapazitätsmarkt vorgelegt. Hintergrund ist die gewollte und stetig steigende Einspeisung erneuerbarer Energien in das Stromnetz. Das führt auf der einen Seite zu einem sinkenden Börsenpreis, auf der anderen Seite dazu, dass fossile Kohle- oder Gaskraftwerke immer weniger Betriebsstunden/Jahr erreichen und kaum noch wirtschaftlich zu betreiben sind.

Franz Untersteller: „Überlässt man die Entwicklung sich selbst, werden fossile Kraftwerke langsam aus dem Markt gedrängt. Da Sonne und Wind aber nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit die Nachfrage decken können, sind fossile Kraftwerke auch künftig noch unverzichtbar. Sie sind flexibel zu- und abzuschalten und können die Fluktuation der Einspeisung durch erneuerbare Energien ausgleichen. Damit das funktioniert, brauchen wir einen Kapazitäts-Mechanismus im Markt.“

Die Idee dabei sei einfach, sagte Untersteller. Kapazitätsmarktmechanismus bedeute, dass die Bereitstellung von Kapazitäten zur Deckung des Strombedarfs vergütet werde, so dass trotz sinkender Börsenpreise der Betrieb von Gas- und Kohle beziehungsweise der Bau neuer moderner Gaskraftwerke rentabel bleibe.

Nach Ansicht der grünen Politiker hängt dabei von der Festlegung der Kriterien für einen Kapazitätsmarkt entscheidend dessen Erfolg ab.

„Die Kapazitäten müssen durch hohe Anforderungen an Effizienz, Emissionen, Flexibilität und Verfügbarkeit technologieoffen qualifiziert und dürfen keinesfalls auf fossile Kraftwerke beschränkt werden. Dabei kommen neben Gaskraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auch Potenziale der Laststeuerung und Stromspeicherung und Verstetigung der erneuerbaren Energien, zum Beispiel über Biogas in Frage“, so Untersteller, Trittin und Krischer.

Quelle

Umweltministerium Baden-Württemberg 2012

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