Innovationen treiben die Energiewende an
Die Energieforschung ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende.
Deswegen will Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie unterstützen. Er lud zu einem Dialogforum nach Berlin. Die Teilnehmer wünschten höhere Ausgaben für die Forschung.
Die Energiewende sei eine große Herausforderung, betonte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler: „Aber es ist eben auch eine große Chance für unsere gesamte Wirtschaft.“ Denn die Unternehmen entwickeln dabei Produkte und Lösungen, die weltweit gefragt seien. Deswegen lud der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie im Juni rund 50 Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft zum Dialog ins Bundeswirtschaftsministerium. Das Ziel des Dialogs ist es, den Innovationsprozess von der Idee einer Energietechnologie bis hin zum markt- und wettbewerbsfähigen Produkt zu beschleunigen.
Der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie misst Rösler hohe Bedeutung zu: „Die beste Energieforschung nutzt wenig, wenn wir die Forschungsergebnisse und Ideen nicht zügiger zu marktfähigen Produkten bringen können. Je schneller diese Umsetzung gelingt, desto entscheidender ihr Beitrag für eine erfolgreiche Energiewende.“ BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber bestätigte: „Grüne Technologien sind ein Magnet für die Entwicklungsabteilungen der Industrie.“ Die Energieforschungspolitik leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen Industriepolitik und fördert den Export.
Kerber mahnte, dass steigende Stromkosten die Unternehmen belasten. Innovationen können dazu beitragen, dass die Kosten der Energiewende nicht weiter steigen. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Akzeptanz des Umbaus des Energiesystems.
Da die Energieforschung eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielt, diskutierten die Teilnehmer des Forums über die Organisation und die notwendige Förderung. Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Jürgen Mlynek, forderte die Aufwendung für die Forschung zu erhöhen. Im weltweiten Vergleich liegen die Ausgaben laut Internationaler Energie Agentur (IEA) in Deutschland nur im unteren Drittel. Im Vergleich investieren Kanada, Japan, Australien und die Niederlande weit mehr in die Entwicklung neuer Energietechniken.
Initiative zur Erforschung von Netzen und Speichern
Ressortübergreifend fördert die Bundesregierung neue Energietechnik zum Beispiel in den zwei kürzlich angelaufenen Förderinitiativen Energiespeicher und Netze mit dem Ziel, Innovationen schneller in den Markt zu bringen. Zur Weiterentwicklung von Energiespeichern sind bisher 180 Forschungsprojekte bewilligt. In der Forschungsinitiative intelligente Netze wurden bereits 170 Anträge gestellt.
Als große Herausforderung benannte Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, den intelligenten Umbau der Energieversorgung. Er forderte daher, ganzheitliche Ansätze zu verfolgen.
Quelle
BINE Informationsdienst 2013