Klimaanpassung für Ballungsräume: Ein Aktionsplan zum Hitzeschutz
Die Stadt Berlin geht voran, um Älteren und anderen Gefährdeten bei Hitzewellen besser helfen zu können. Hitzeschutzpläne für den Gesundheitsbereich liegen bereits vor. Für Deutschland gibt es bisher keinen nationalen Hitzeaktionsplan.
Sommer mit extremer Hitze können gefährlich sein, besonders für ältere Menschen, Vorerkrankte, Schwangere, Kinder und Menschen, die im Freien arbeiten. Da sie aufgrund des Klimawandels häufiger werden, braucht es Hitzeaktionspläne, um sie besser zu schützen.
Doch in Deutschland sind diese Pläne, anders als etwa in Frankreich, eine Rarität. Berlin geht hier nun beispielhaft voran. Dort wurde ein solcher Aktionsplan erstmals gemeinsam mit vielen Akteurinnen und Akteuren des Gesundheitswesens aufgestellt.
Verstärkte Hitze ist eines der größten durch die Klimakrise verursachten Gesundheitsrisiken. In diesem Jahr zeigt sich das besonders drastisch in Indien und Pakistan, wo in einer bereits monatelang anhaltenden Hitzewelle Temperaturen von bis zu 50 Grad erreicht wurden.
Auch in Deutschland wird es Prognosen zufolge zukünftig zu deutlich mehr heißen Tagen mit weit über 30 Grad Celsius und „tropischen Nächten“ kommen, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt. Und die hohen Temperaturen lassen die Sterblichkeit steigen. So gab es allein in Berlin und Brandenburg in den Jahren 2018 bis 2020 laut offizieller Statistik rund 1.400 „Hitzetote“.
Die Gesundheitsrisiken durch Hitze können jedoch schnell und deutlich reduziert werden, wie Frankreich, Spanien und Italien zeigen, die Hitzeaktionspläne aufgelegt haben. Vorbild ist hier vor allem Frankreich, wo der Extremsommer 2003 rund 35.000 Opfer forderte, was einen großen Schock auslöste. Dort gibt es inzwischen den landesweit gültigen vierstufigen „Plan canicule“.
Die französischen Kommunen haben zu Beispiel ein Register mit älteren, alleinstehenden Personen eingeführt, die als besonders gefährdet gelten und dann bei anhaltender Hitze Hilfe von Sozialdiensten bekommen. Rathäuser bieten gekühlte Räume und Versorgung für jene an, die sich nicht selbst helfen können.
Land Berlin jetzt mit Hitzeschutz-Bündnis
In Berlin hat sich nun ein „Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“ gegründet, das ebenso konsequent handeln will. Es ist das erste solche Bündnis deutschlandweit.
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Quelle
Der Bericht wurde von der Redaktion „klimareporter.de“ (Joachim Wille) 2022 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden!