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Maximale Wasserausbeute dank Nebelfänger

MIT: Optimiertes Netz fünfmal so effizient wie bisher bestehende Systeme.

Wissenschaftern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist es gelungen, einen Nebelfänger zu entwickeln, der fünfmal so effektiv ist wie bestehende Systeme. Die gesteigerte Leistung ist auf das spezielle Mesh-Material, das bei dieser Technologie zum Einsatz kommt, zurückzuführen. Mithilfe derartiger Netze kann das Wasser im Nebel zum Kondensieren gebracht, in riesigen Auffangwannen gesammelt und anschließend abtransportiert werden.

Mesh-Material im Einsatz

„Die erwähnte fünffache Menge gegenüber dem Standard Fog Collector (SFC) von Schemenauer & Cereceda kann nur im Kontext des jeweiligen Standorts bewertet werden, ist aber absolut plausibel. Wir selbst kamen mit unserer Entwicklung „Eiffel“ auf ungefähr das Vierfache der SFC-Mengen“, so Anne Lummerich vom Verein Alimón gegenüber pressetext. Problematisch für einen umfänglichen Einsatz sei jedoch immer Vandalismus und Diebstahl, daher seien diese Systeme vor allem dann erfolgreich, wenn sie möglichst einfach und billig gestaltet werden.

Derartige Nebenfänger-Systeme sind weltweit bereits in mehr als einem Dutzend Ländern in Betrieb und helfen dabei, die Wüstengebiete mit dem dringend benötigten Nass zu versorgen. Das engmaschige Mesh-Material des MIT ist in windigen Gebieten in der Lage, ungefähr zehn Prozent des Wassers aus dem Nebel zu gewinnen. Dies entspricht pro Tag in etwa elf Litern pro Quadratmeter des Stoffes. Dabei gilt: Je mehr Material zur Verfügung steht, desto mehr Wasser kann extrahiert werden.

Keine zusätzlichen Kosten

Die Effizienz eines Nebelfängers hängt vordergründig von drei Faktoren ab. Zum einen ist die Größe und Beschaffenheit der Textilfasern von Bedeutung. Zum anderen ist Maschengröße des Mesh-Materials entscheidend. Schlussendlich spielt auch die Beschichtung der Fasern eine wichtige Rolle für deren Funktionstauglichkeit. Durch Optimierung dieser ausschlaggebenden Parameter ist es den Wissenschaftern gelungen, die Effektivität dieser Technologie um ein Vielfaches zu steigern.

Die Instandhaltung dieser neuen Technologie verursacht nahezu keinen Aufwand und kaum zusätzliche Kosten. Es genügt lediglich, den zurückgebliebenen Schmutz und die Insekten aus dem Netz zu entfernen. Seit kurzem werden verschiedene Nebelfänger von Forschern des MIT in der Atacamawüste in Chile getestet, um herauszufinden, welches sich als das Beste erweist. Den Entwicklern zufolge könnten mehrere dieser Systeme ausreichen, um den gesamten Wasserbedarf zu decken.

Quelle

pressetext 2013Carolina Schmolmüller 2013

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