Österreich: Photovoltaik-Zubau 2013 – ein neuerliches Rekordergebnis
Rekordjahr – aber problematische Ausgangssituation 2014.
2013 war ein starkes Photovoltaik-Jahr mit einem neuen Rekordergebnis. „Für dieses Jahr rechnen wir mit einem Zubau an Photovoltaik-Leistung von über 250 Megawattpeak“ so Hans Kronberger, Präsident vom Bundesverband Photovoltaic. Österreich hat mit Ende des Jahres 2013 somit eine kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung von 612,9 Megawattpeak. Ein besonders großer Anteil der heuer installierten Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) kam durch die Ökostromtarifförderung zustande.
Die Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) fördert dieses Jahr PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 150 Megawattpeak. Weitere rund 63 Megawattpeak, der dieses Jahr errichteten PV-Anlagen, werden durch den Klima- und Energiefonds gefördert. Beachtlich ist auch eine zusätzliche Förderung vom Land Steiermark, die 2013 weitere 27 Megawattpeak ermöglicht. Aber auch der Anteil jener PV-Anlagen, die ohne Förderung errichtet werden, steigt zunehmend.
Tarifförderung der OeMAG liefert wesentlichen Beitrag zum PV-Ausbau 2013
Das neue Ökostromgesetz hat den Ausbau der Photovoltaik in Österreich massiv vorangetrieben. Durch den Abbau von Wartelisten bzw. der Erweiterung der jährlichen Fördergelder von 2,1 Millionen Euro auf 8 Millionen Euro sowie Einführung des Resttopfes, konnten in den letzten zwei Jahren knapp 13.000 neue Förderverträge mit einer Leistung von ca. 350 Megawattpeak ausgestellt werden.
„Allein dieses Jahr gibt es bei der OeMAG fast 4.000 neue PV-Anlagen, die in die Öko-Bilanzgruppe einspeisen mit einer beachtlichen Engpassleistung von 150 Megawattpeak.“ so Dr. Magnus Brunner, Vorstand der OeMAG. Insgesamt speisen derzeit bei der OeMAG ca. 14.700 Anlagen mit einer Engpassleistung von ca. 270 Megawattpeak ein.
Klima- und Energiefonds: Wichtigste Förderung für Private
Neben der Tarifförderung steht Privaten die Investitionsförderung des Klima- und Energiefonds zur Verfügung. Mit 300 Euro pro installiertem Kilowattpeak wird die Investition in eine PV-Anlage gefördert. Beachtlich ist, dass sich der Unterstützungsbedarf pro geförderter Kilowattstunde innerhalb der letzten sechs Jahre von 2.800 Euro auf 300 Euro pro Kilowattpeak (für Anlagen auf dem Dach) bzw. für gebäudeintegrierte Lösungen auf 400 Euro reduziert hat.
„2013 war die erfolgreichste PV-Aktion des Klima- und Energiefonds, wir ziehen eine positive Bilanz: rund 10.000 neue PV-Anlagen entstehen dieses Jahr in Österreich. Das sind 4.000 Anlagen mehr als 2012 – eine Rekordzahl“, so Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds.
Das Gewerbe braucht planbare Bedingungen
„Bei rund 10.000 neu errichteten PV-Anlagen im Jahr 2013 und dem entsprechenden erwirtschafteten Umsatz, kann davon ausgegangen werden, dass damit allein in unserer Branche 2.500 Arbeitsplätze gesichert werden konnten“ so BIM Joe Witke. In wirtschaftlich turbulenten Zeiten wurde ein absolut richtiger Weg eingeschlagen. Das Zauberwort hier heißt Planbarkeit und dadurch Sicherheit.
Durch die Aufnahme eines verpflichtenden Elektro-Prüfbefundes vor der Auszahlung der Förderung, ist ein großes Stück Betriebssicherheit gewonnen worden. Gerade im und für den Gewerbebereich war die Änderung der Investitionsförderung des Klima- und Energiefonds ein voller Erfolg.“ so BIM Joe Witke. Diese Kontinuität und Planbarkeit ist aber für das Gewerbe auch 2014 extrem wichtig. „Es ist ganz entscheidend, dass ein etwaig nicht entleerter Fördertopf auch im folgenden Jahr noch zur Verfügung steht“, so BIM Joe Witke.
Probleme der Zukunft – Hürden und Bürokratie nehmen zu
In den letzten Jahren standen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Vordergrund. „Das Fördersystem tritt zunehmenden in den Hintergrund. Zukünftig müssen vor allem die bürokratischen Problemstellungen wie zum Beispiel der Netzanschluss gelöst werden.“ so Hans Kronberger. Bedenkt man die größer werdenden Hürden betreffend Netzanschlussproblematik und Bürokratie von Seiten der Energieversorger und einzelner Behörden, kann ein durch Speichermedien erhöhter Eigenverbrauch (und dadurch weniger Netzbelastung) nur im Sinne der Energieversorger sein. Damit wäre unter Einbeziehung der Speichermedien und einer Fortführung der Fördertöpfe eine win-win-win Situation gegeben.
Große Bedeutung kommt zunehmend auch der intelligenten Nutzung des Sonnenstromes zu, um die Belastung der Stromnetze zu reduzieren. Der Bundesverband Photovoltaic veranstaltet diesbezüglich Tagungen und Schulungen, um das Gewerbe entsprechend auszubilden. Allein durch Veranstaltungen in diesem Jahr konnten über 1.500 Personen im Themenbereich der Photovoltaik geschult werden. Zukünftig müssen aber auch die teilweise bereits vorhandenen Technologien ausgebaut werden – wie die Möglichkeiten der Stromspeicherung und der Einsatz intelligenter Smart Meter.
Quelle
Bundesverband Photovoltaic Österreich 2013