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Rüstungskontrolle statt nuklearer Macho-Rhetorik

IPPNW verurteilt Ankündigung neuer US-Atomwaffentests.

Die Friedensorganisation IPPNW (Internationale Ärzt*innen zur Verhütung des Atomkriegs) verurteilt die Ankündigung von Atomwaffentests durch US-Präsident Trump.

“Die Vernichtungsdrohung durch die Atomwaffenarsenale verbietet eine nukleare Macho-Rhetorik. Der gesunde Menschenverstand verlangt nicht weitere Eskalation, sondern den Wiedereinstieg in Rüstungskontroll- und Abrüstungsverhandlungen, um die Menschheitsbedrohung durch Atombomben zu begrenzen, erklärt Dr. Lars Pohlmeier, Vorsitzender der deutschen IPPNW. “Das inzwischen seit Jahrzehnten bestehende Atomtestmoratorium aller großen Atomwaffenstaaten ist eine zivilisatorische Errungenschaft, die unbedingt verteidigt werden muss.“

Die Wiederaufnahme von Atomwaffenexplosionen zu Testzwecken ist ein klarer Tabubruch und könnte unter den anderen Atomwaffenstaaten Nachahmer provozieren. Die IPPNW fordert deshalb von der Bundesregierung, bereits die Ankündigung scharf zu kritisieren. Auch wenn noch eine Reihe von Fragen offenbleiben, die einer kurzfristigen Wiederaufnahme von US-Atomtests im Wege stehen, muss jetzt schnell der Weg der Deeskalation eingeschlagen werden.

Dr. Lars Pohlmeier betont: „Für den Zerfall der Rüstungskontrollregime tragen die USA und NATO wesentliche Mitverantwortung. Daraus folgt aber auch die Möglichkeit positiver Einflussnahme. Anstatt mit Atomwaffentests zu drohen, muss die USA endlich dem Umfassenden Atomteststoppvertrag (CTBT) beitreten und alle anderen Annex-2-Staaten des Vertrags auffordern, das gleiche zu tun. Zudem sollten die russischen und US-amerikanischen Statements für eine Weiterbefolgung der New-START-Regeln in eine förmliche Verlängerung des Vertrags münden.“

Weltweite Proteste von zivilgesellschaftlichen Organisationen trugen 1996 zum Zustandekommen des umfassenden Atomteststoppvertrags (CTBT) bei, der jegliche Atomtests verbietet. Auch wenn er nie in Kraft trat, wurden mit Ausnahme Nordkoreas seitdem keine Atomtests mehr durchgeführt. Zurecht, denn IPPNW-Studien zeigen, dass es allein etwa 2,4 Millionen zusätzliche Krebstote weltweit infolge der bisherigen über 2000 Atomwaffentests gab. Die vielen Betroffenen in den Testgebieten, die bis heute unter den humanitären Folgen leiden, werden noch immer nicht ausreichend unterstützt.

Quelle

IPPNW (Internationale Ärzt*innen zur Verhütung des Atomkriegs) 2025

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