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Schweiz verbessert sich in der Photovoltaik-Weltrangfolge

Tessin behindert den rascheren Solar-Ausbau. Tessin hat vermutlich weniger als die Hälfte der installierten Photovoltaik-Leistung der Schweiz pro Bevölkerung (Schweizwert: 134 Watt pro Einwohner).

In dieser Hinsicht wirkt die Sonnenstube Tessin wie ein Bremsklotz, der die Schweiz am schnelleren Aufbau der Photovoltaik behindert. Trotz Tessin konnte sich die Schweiz international im letzten Jahr verbessern. In der Schweiz werden Photovoltaik-Anlagen vor allem auf Dächer von Gebäuden gebaut. Im Gegensatz dazu werden in vielen aussereuropäischen Staaten wie Japan, China und den Vereinigten Staaten Photovoltaik-Anlagen vor allem auf Freiflächen gebaut. Mit diesem Konzept hat die Schweiz einen grossen Sprung nach vorne in der Kategorie Solar der SolarSuperState-Rangfolge 2015 gemacht. Die Schweiz, vor 20 Jahren noch Solar-Weltmeister, verbessert sich jetzt von Rang 18 auf 14.

Dabei überholt die Schweiz das Sonnenland Spanien. Noch vor gar nicht so langer Zeit hiess es bei manchen Schweizer Elektrizitätswerken, dass Photovoltaik da gebaut werden solle, wo die Sonne scheine (also nicht in der Schweiz, sondern zum Beispiel in Spanien). In diese Zeit fällt auch die Entscheidung der Tessiner Regierung (Partito Liberale Radicale und Lega), sich über das staatliche Tessiner Elektrizitätswerk AET am Bau des deutschen Steinkohlekraftwerkes in Lünen zu beteiligen. Über die Folgen dieses Kohleabenteuers kann man auf Seite 18 im Jahresbericht

2014 der AET lesen: „Per quanto concerne la produzione da partecipazioni termiche si segnala che la centrale di Lünen ha concluso il suo primo anno di attività con una produzione totale di oltre 5’100 GWh di energia elettrica, approfittando della sua flessibilità sul mercato della regolazione. Anche in questo caso la quota di energia spettante ad AET è stata valorizzata a prezzi di mercato che sono molto al di sotto dei costi di produzione, sui quali pesa l’ammortamento dell’impianto.“ Das heisst, AET produziert heute Kohlestrom, den es heute nur mit Verlust verkaufen kann. Darum hat AET 20 Millionen Schweizer Franken von 38 Millionen Schweizer Franken für den Anteil am nagelneuen Kohlekraftwerk Lünen in der Bilanz 2013 als Wertminderung abgeschrieben (Seite 41).

Die nationale Bundesrats-Photovoltaik-Zielvorgabe aus dem Jahr 2012 für das Jahr 2020 wurde schon im Laufe des Jahres 2013 erreicht. Die dezentrale politische Struktur der Schweiz erwies sich für den schweizerischen Photovoltaik-Zubau in den letzten Jahren als glücklicher Umstand, um die von der Atomministerin Leuthard eigentlich bei der nationalen Einspeisetariff-Regelung gedeckelte Photovoltaik dennoch stärker als bundesrätlich geplant wachsen zu lassen. Beim jährlichen Zubau im Kalenderjahr 2014 ist die Schweiz mit 44 Watt pro Einwohner und pro Jahr fünfter in der Welt. Nur Japan, Qatar, Liechtenstein und Malta installierten in diesem Jahr mehr pro Kopf als die Schweiz.

Auch bei der Windenergie ist das Tessin unterdurchschnittlich relativ zur Gesamt-Schweiz. Tessin hat noch keine einzige Grosswindanlage in Betrieb. Insgesamt ist die Schweiz als Gesamtstaat bei der Windenergie deutlich schwächer als bei der Photovoltaik. Die Schweiz bleibt ihrer Strategie zur bürokratisch übersteuerten Windenergie-Verhinderung weiter treu, baute keine einzige neue Grosswindanlage im Kalenderjahr 2014 und wird deshalb von der Dominikanischen Republik, Island, Süd-Afrika und Mazedonien abgehängt. Im übrigen hat, wie bei der SolarSuperState-Preisverleihung am 29. Juni 2015 in Vaduz mitgeteilt wurde, der Gaucho-Staat Uruguay den bisherigen Weltrekord des Königreichs Dänemark aus dem Jahr 2000 in jährlicher Windenergie-Zubauleistung von 117 auf 141 Watt pro Einwohner pro Jahr verbessert.

Die jährliche SolarSuperState-Rangfolge wird von der SolarSuperState Association, der globalen Stimme für Menschen und Organisationen, die von der schnellen Marktvergrösserung für dezentrale Erneuerbare-Energie-Technologien einen Vorteil haben können, herausgegeben.

SolarSuperState Association
Quelle

SolarSuperState Association 2015

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