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Solar-Städteranking 2022: (Fast) alle Städte errichten mehr PV-Anlagen

Unter allen untersuchten 2.050 deutschen Städten hat Creuzburg (Thüringen) prozentual die meisten neuen PV-Anlagen (+106 %) in 2022 errichtet.

Unter den Metropolen legt Köln in 2022 prozentual am stärksten zu (+28,9 %). Über den Zeitraum 2018 bis 2022 betrachtet, wuchs die Zahl der PV-Anlagen in Düsseldorf (+22,5 %), Köln (+22,4 %) und Dresden (+21,2 %) durchschnittlich am stärksten. Dortmund ist die Metropole mit den meisten PV-Anlagen pro Kopf (10 pro 1.000 Einwohner). Dahinter folgen Nürnberg (8 pro 1.000) und Stuttgart (7 pro 1.000). In absoluten Zahlen wurden die meisten PV-Anlagen in Berlin (+2.511), Hamburg (+1.149) und Köln (+1.165) errichtet.

Deutschland entwickelt sich weiter zur Solarnation. Das geht aus den offiziellen Ausbauzahlen für Photovoltaik (PV) der Bundesnetzagentur für 2022 hervor, die das Vergleichsportal für Solaranlagen Selfmade Energy jetzt für 2.050 Städte in Deutschland ausgewertet hat. Betrachtet man das prozentuale Wachstum, schaffen es acht ostdeutsche Städte in die Top 10. Der neue Solarchampion ist mit großem Abstand Creuzburg in Thüringen (+105,9 %). Auf Platz zwei folgt Krempe in Schleswig-Holstein (+56,7 %), Dritter wird Richtenberg in Mecklenburg-Vorpommern (+56,2 %). Als westdeutsche Stadt schafft es Wülfrath in Nordrhein-Westfalen (+46,2 %) gerade noch in die Top 10.

Unter den Metropolen (>500.000 Einwohner) hat Köln im Jahr 2022 prozentual am stärksten zugelegt (+28,9 %). Es folgen Düsseldorf (+24,8 %) und Dresden (+24,5 %). Betrachtet man den Zubau von PV-Anlagen über die letzten fünf Jahre, von Anfang 2018 bis Ende 2022, verzeichnen ebenfalls Düsseldorf (+22,5 %), Köln (+22,4 %) und Dresden (+21,2 %) die höchsten durchschnittlichen Wachstumsraten. In diesen Städten hat sich die Anzahl der PV-Anlagen pro Einwohner innerhalb der letzten vier Jahre mehr als verdoppelt.  

Schaut man bei den Metropolen in Deutschland auf die Zahl der insgesamt installierten PV-Anlagen pro Einwohner, führt Dortmund (10 pro 1.000 Einwohner), dicht gefolgt von Nürnberg (8 pro 1.000) und Stuttgart (7 pro 1.000). Schlusslicht ist Hamburg mit 3 Anlagen pro 1.000 Einwohner. 

In absoluten Zahlen wurden letztes Jahr in Berlin die meisten PV-Anlagen installiert (+2.511), gefolgt von Hamburg (1.149) und Köln (1.165). Die bayerische Landeshauptstadt München landet mit 1.048 nur auf dem vierten Platz. Die höchste Gesamtzahl installierter PV-Anlagen ist in der Stadt mit der deutschlandweit höchsten Einwohnerzahl, Berlin (13.400), zu finden. Dahinter liegen mit München (7.243) und Hamburg (6.171) ebenfalls zwei Großstädte.

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Bundesländer im Vergleich

Im Vergleich zum Vorjahr konnten sich vor allem die Stadtstaaten Berlin (+23,1 %) und Hamburg (+22,9 %) noch einmal stark beim Zubau von PV-Anlagen verbessern. Im Durchschnitt wuchs die Zahl der installierten PV-Anlagen in den nordrhein-westfälischen Städten, trotz einer hohen Anzahl der dort bereits installierten PV-Anlagen, nochmal deutlich um 17,4 %. Bayerns Städte liegen mit einem Zuwachs von lediglich 10,3 % auf dem letzten Platz, weisen jedoch eine hohe Gesamtzahl von bereits in der Vergangenheit installierten PV-Anlagen aus.

Wie zu erwarten, liegen die Bundesländer mit den höchsten Bevölkerungszahlen und den meisten Städten, wie Nordrhein-Westfalen (331.536), Baden-Württemberg (245.231) und Bayern (242.411) bei der Gesamtzahl der bis einschließlich Ende 2022 in ihren Städten installierten PV-Anlagen vorne. Die Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin sowie die Städte in Mecklenburg-Vorpommern können, wenig überraschend, die niedrigste Gesamtzahl an installierten PV-Anlagen vorweisen.

Hier geht es zu den Visualisierungen der PV-Wachstumsraten in den Städten der einzelnen Bundesländer.

Trend zur Solarpflicht nimmt zu

Trotz der stetig steigenden Nachfrage nach Solaranlagen in der Bevölkerung, haben einige Bundesländer wie Hamburg bereits 2020 eine Solarpflicht eingeführt. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen müssen seit Januar 2022 PV-Anlagen auf Neubauten von Nichtwohngebäuden installiert werden. Seit Mai 2022 sind in Baden-Württemberg zudem Neubauten von Wohngebäuden mit einer PV- oder Solarthermie-Anlage auszustatten. Gleiches gilt ab diesem Jahr bei Dachsanierungen. Schleswig-Holstein, Berlin, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen ziehen nach und schreiben eine Installation von PV-Anlagen auf Neubauten von Nichtwohngebäuden vor. Diese Regelungen könnten dem Ausbau 2023 nochmal einen Schub geben, so Solarexperte Dr. Tim Rosengart, Geschäftsführer des Vergleichsportals für Solaranlagen Selfmade Energy. „Wir müssen es dafür aber schaffen, dass die Leute ohne großen Aufwand gute und günstige Angebote für den Einstieg in die Energiewende bekommen und sich nach einem 1:1 Vergleich bewusst für die Solarfirma entscheiden, deren Angebot zu Ihrer finanziellen Situation und den Anforderungen Ihres Hauses passt. Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage muss in Kombination mit Wärmepumpe und E-Auto einfach alternativlos sein.”

Finanzielle Anreize werden Solarboom auch 2023 treiben

Für dieses Jahr erwartet Rosengart ein nochmal größeres Plus beim Photovoltaik-Zubau. Mit der seit Januar greifenden Mehrwertsteuerbefreiung auf Kauf- und Mietanlagen werde die Anschaffung einer Photovoltaikanlage für viele Hausbesitzer zusätzlich an Attraktivität gewinnen. 

Ausführlichere Informationen und weitere Grafiken finden Sie im Pressebereich auf der Website von Selfmade Energy. Dort finden Sie auch für alle 2.050 deutschen Städte sowie für alle Bundesländer, für den Zeitraum von 2018 bis 2022, die offiziellen Photovoltaik-Ausbauzahlen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, die Selfmade Energy im Dezember 2022 und Januar 2023 erhoben und ausgewertet hat. Für jede Stadt in Deutschland können Sie mit einem leicht bedienbaren Tool die aktuellen und historischen Zahlen zum Ausbau der Solarenergie abrufen, in Graphen aufbereiten und diese anschließend in Ihre Texte einfügen. Bei der gesamten Analyse im Marktstammdatenregister hat Selfmade ausschließlich PV-Anlagen auf Dächern von Gebäuden und Freiflächenanlagen berücksichtigt, die aktuell in Betrieb sind. Sehr kleine PV-Anlagen (z.B. auf Balkonen oder Wohnwagen)  mit einer Spitzenleistung unter 1.000 Watt Peak sowie inaktive Anlagen wurden bei der Erhebung im Marktstammdatenregister ausgeschlossen. 

Quelle

Selfmade Energy 2024

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