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Starker Ausbau der Windenergie an Land

Im ersten Halbjahr 2014 wächst der Markt von rund 1.723 Megawatt um 66 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Branche führt das starke Wachstum auf sich überlagernde Effekte zurück: Ausgelöst durch die Unsicherheit im Vorfeld der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2.0) sowie durch messbare Flächenausweisungen in einigen Bundesländern. Auf lange Sicht muss das EEG 3.0 im Rahmen des Strommarktdesigns für verlässliche Rahmenbedingungen und ein berechenbares Ausbauniveau sorgen.

„Ich würde von sich überlagernden und teilweise gegenseitig verstärkenden Effekten sprechen“, sagte Lars Bondo Krogsgaard, Mitglied des Vorstands von VDMA Power Systems, auf der Pressekonferenz. „Wir spüren hier einen Vorzieheffekt durch die Verunsicherung in Folge der Strompreisdebatte und der Abstandsregelungen im Vorfeld der Novelle des EEG 2.0. Da die Investoren unsicher waren, was das EEG 2014 bringen würde, haben sie Windenergieprojekte an Land mit Hochdruck realisiert.“

Der Effekt ist bekannt, wurde dieses Jahr aber noch potenziert. Denn einerseits haben verschiedene Bundesländer viele neue Flächen für Windenergieanlagen ausgewiesen, die in der Folge 2014 genutzt wurden. Andererseits wollte die Branche wohl den Landtagen und deren Debatte um die Länderöffnungsklausel zuvorkommen. Die Bundesländer könnten demnach bald eigene Regelkataloge zum Bau von Anlagen beschließen.

Zur Jahreshälfte lag das Geschäft mit Ersatzanlagen, das sogenannte Repowering, bei mindestens 267 Megawatt neuer Leistung, während im selben Zeitraum Anlagen mit mindestens 64 Megawatt abgebaut worden sind. Bis zum Jahresende rechnet die deutsche Windindustrie an Land mit zwischen 3.300 und 3.700 Megawatt neu installierter Brutto-Leistung. „Zum Jahresende werden voraussichtlich fast 26.000 Anlagen mit einer installierten Leistung von mindestens 37.000 Megawatt ins deutsche Stromnetz einspeisen können.

Das bedeutet für die Windenergie an Land einen weiteren Anstieg des Anteils an der Stromerzeugung auf dann bis zu zehn Prozent. Damit stabilisiert die preiswerte Windenergie an Land den Strompreis und stützt angesichts stagnierender Zuwachszahlen bei der Fotovoltaik und einem erwarteten Einbruch bei Biomasse die Ausbauziele der Bundesregierung für die Erneuerbaren Energien“, verdeutlichte BWE-Präsident Hermann Albers. Auf 2015 blickend erwartet er nicht mehr ganz so viel Dynamik.

Ein berechenbares, stabiles Ausbauniveau ist das Ziel für die kommenden Jahre. Darum werden VDMA Power Systems und BWE den politischen Prozess in den Energieplattformen des Bundeswirtschaftsministeriums eng begleiten und ihre Expertise für ein neues Strommarktdesign einbringen. Auch die Debatten zum EEG 3.0, insbesondere die neuen Ausschreibungsmodelle, werden die Verbände mit eigenen Kriterienkatalogen hinterlegen.

„Die Hersteller von Windenergieanlagen können jetzt mit innovativen Produkten punkten. Der Nettoausbaukorridor von 2.500 Megawatt pro Jahr plus abgebaute Kapazitäten bietet Raum für neue Konzepte. Ein Ausschreibungsmodell kann die Branche nur dann weiter in den Markt führen, wenn es spezifische technische Eigenschaften von Windenergieanlagen an Land berücksichtigt“, so Krogsgaard.

Weiter weist Albers auf Unsicherheiten und die Zeitschiene hin: „Wir werden uns in die Diskussion einbringen und darauf dringen, dass Bürgerbeteiligung, Akzeptanz und Akteursvielfalt gesichert werden. Zudem stellen sich für ein Konzept, das 2017 in Kraft treten und für neue Windenergieprojekte an Land ab 2019 greifen soll, weitere Fragen. Angesichts der langen Umsetzungszeiträume der Projekte ist offen, wie die an die Technik der Windenergie an Land angepassten Marktmechanismen vorab in Pilotvorhaben getestet werden.“

Quelle

Bundesverband WindEnergie e.V. 2014

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