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Strompreise fallen auf Rekordtief – erstmals unter 4 Cent

Die Talfahrt der deutschen Strompreise an der Börse hält weiter an.

Erstmals wurde jetzt am Terminmarkt die Marke von 4 Cent pro Kilowattstunde (kWh) nach unten durchbrochen, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. Großabnehmer und die Industrie bezahlten gestern für Grundlaststrom, den sie im Jahr 2015 geliefert bekommen, nur noch 3,99 Cent pro kWh.

Auch der Future-Preis für das Jahr 2016 notierte mit 3,998 Cent auf dem tiefsten Stand seit Januar 2005. Der Grund für den Preisverfall ist ein deutliches Überangebot an Strom, trotz der acht abgeschalteten Atomkraftwerke. Auch die Stilllegung der nächsten Atomkraftwerke im Jahr 2015 (Grafenrheinfeld) und 2017 (Gundremmingen B) ist bereits eingepreist, so das IWR.

Verbraucher subventionieren Großabnehmer

„Die Stromversorger haben das Ausbautempo der erneuerbaren Energien völlig unterschätzt und überschwemmen den Markt zusätzlich mit neuen Kohlekraftwerken“, sagte IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. Die sinkenden Börsen-Strompreise führen paradoxerweise dazu, dass die Strompreise für die Verbraucher weiter steigen. Letztendlich fördern die Stromverbraucher indirekt die niedrigen Strompreise an der Börse für die Großabnehmer über eine höhere EEG-Umlage, so das IWR.

Strombörse: Spotmarkt und Terminmarkt

Strom wird an der Strombörse in zwei Marktsegmenten gehandelt, dem Spotmarkt und dem Terminmarkt. In beiden Marktsegmenten ist zu beobachten, dass die Strompreise sinken. Die hier genannten Preise beziehen sich auf den Terminmarkt. Dort werden künftige Stromkontingente für die nächsten Jahre gehandelt (z.B. die gesamte Jahreslieferung von Grundlaststrom für ein Unternehmen).

Am Spotmarkt (Tagespreise) hingegen werden kurzfristige Strommarktkontrakte gehandelt, die am selben bzw. am nächsten Tag geliefert werden (Intraday- bzw. Day-Ahead-Handel).

Quelle

Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) 2013

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