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Tepco wird sein strahlendes Wasser los

Tepco, der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks in Fukushima, darf möglicherweise mehrere Tausend Tonnen radioaktiv belastetes Wasser ins Meer leiten.

Bedingung dafür ist, dass das Wasser zuvor gereinigt wurde und nur noch wenig strahlt: Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge hat die regionale Vereinigung der Fischer von Fukushima nun ihren Widerstand aufgegeben und dem Einleiten des Wassers zugestimmt.

Der Kraftwerksbetreiber will nach eigenem Bekunden gewährleisten, dass die Belastung nur ein Bruchteil der zulässigen Grenzwerte ausmacht. So werde beispielsweise die Belastung mit Tritium ungefähr ein Vierzigstel der zulässigen Grenzwerte erreichen. Zuvor hatte die Fischereigenossenschaft in einer Petition an Tepco und an die Regierung gefordert, dass die radioaktive Belastung des in den Ozean geleiteten Wassers unter allen zulässigen Grenzwerten liegen müsse.

Jeden Tag fallen in dem teilweise zerstörten Atomkraftwerk 700 Tonnen radioaktiv belastetes Wasser an. Allein 300 Tonnen Wasser sind notwendig, um die Reaktoren, in denen es 2011 zur Kernschmelze kam, zu kühlen.

Zusätzlich zum Kühlwasser fließen täglich 400 Tonnen Grundwasser in das Reaktorgebäude, die sich mit dem radioaktivem Kühlwasser mischen und dadurch ebenfalls kontaminiert werden und abgepumpt werden müssen.

Wegen des Widerstands der Fischer durfte Tepco das belastete Wasser bislang nicht ins Meer einleiten. Ihre Zustimmung zum jetztigen Zeitpunkt begründen die Fischer nun damit, dass ohne das Einleiten des Wassers eine weitere Katastrophe drohe und die Fischerei dann vollends unmöglich sei.

Auf dem Kraftwerksgelände lagern mittlerweile in 1.200 Tanks über 400.000 Tonnen verseuchtes Wasser. Allerdings weisen diese hastig nach der Katastrophe gebauten Tanks schon erste Lecks auf. Ob Tepco die Lage in den Griff bekommen wird, wird allgemein bezweifelt.

Erst im vergangenen Monat waren 100 Tonnen hochradioaktives Wasser aus einem der Tanks ausgetreten. Große Mengen kontaminierten Wassers treiben über den Pazifik auf die Küste Kaliforniens zu.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | kir 2014

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