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Walfleisch – Aida-Anläufe auf den Färöern

AIDA Cruises setzt sich für den Schutz der Meeressäuger ein und ruft auch seine Gäste dazu auf, den Artenschutz zu unterstützen.

2014 führten zwei Transreisen von AIDA durch die nordländische Region, die sich insbesondere durch eine intakte Natur und große biologische Vielfalt auszeichnet. Die Beobachtung von Walen in ihrem natürlichen Lebensraum stellt dabei in diesem Zielgebiet eine ganz besondere Faszination dar. Ein Bericht von Monika Griefahn

AIDA Cruises setzt sich für den Schutz der Meeressäuger ein und ruft auch seine Gäste dazu auf, den Artenschutz zu unterstützen. Auf den Schiffen der AIDA Flotte wird kein Walfleisch angeboten und auch bei den von AIDA organisierten Landausflügen gibt es selbstverständlich keine Verkostungen und keinen Verkauf von Walfleischprodukten. AIDA klärt seine Gäste an Bord in den Hafeninformationen, über das Bordfernsehen und via Durchsagen über die Situation vor Ort auf und ruft sie aktiv dazu auf, Walfleisch oder Walprodukte weder zu kosten, noch zu kaufen – auch aus gesundheitlichen Gründen.

Seit Jahren kritisieren  Tierschützer, insbesondere das WDSF aus Hagen diese Praxis des blutigen Walschlachtens auf den Färöern. Da die Färöer Inseln zu den Destinationen von AIDA-Schiffen zählen, geriet die Reederei ebenfalls ins Visier der Tierschützer. AIDA wurde aufgefordert, die Färöer Inseln nicht mehr anzulaufen. Bei Nichterfüllung dieser Forderung drohten diverse Störmaßnahmen.

AIDA ist jederzeit offen für konstruktiven Dialog und engagiert sich im Bereich Artenschutz nach Kräften dort, wo eine Reederei  Einfluss nehmen kann. Statt eines Boykotts wird  der Dialog gesucht.

Monika Griefahn hat sich daher bereits 2013 an den Premierminister der Färöer-Inseln gewandt. In ihrem  Schreiben hat sie die Missbilligung von AIDA gegen den Walfang zum Ausdruck gebracht und angeregt, stattdessen den Walschutz zu fördern und „Whale Watching“ als nachhaltiges Angebot für Touristen und Bewohner der Färöer Inseln in Erwägung zu ziehen. Im September  diesen Jahres hat sie den Ministerpräsidenten der Faröer , Kaj Leo Johannesen in seinem Büro in der Hauptstadt Torshavn besucht.

Er erklärte , dass auf der Inselgruppe Färöer im Nordatlantik mit rund 48.000 Einwohnern, (die politisch eigenständig ist, aber außenpolitisch von Dänemark vertreten wird,)  aus alter Tradition heraus Grindwale gejagt und getötet werden.

Johannesen erläuterte, warum die Färöer die Grindwaljagden nicht einstellen wollen – auch, wenn der Verzehr von Walfleisch stark nachgelassen habe (in seiner Jugend habe er 1-2 mal die Woche Walfleisch gegessen, seine Kinder nur 1-2 mal im Jahr). Da es sich bei Grindwalen nicht um eine gefährdete Art handele, habe der Walfang jedoch weiterhin den Rückhalt in der Bevölkerung der Färöer. (77% der Bevölkerung habe sich bei einer Befragung dafür ausgesprochen) Plakative Kampagnen wie die des Wal- und Delfinschutzforums (WDSF) führten eher dazu, dass die Färöer ihre Traditionen entschiedener verteidigten als zuvor.

Auch, was das Zusammentreiben und Töten der Tiere angeht, verwies er auf die Jagden auf Wildtiere auf dem Kontinent – Wildschweine, Hirsche, Rehe – und das Schlachten von Nutztieren, das ebenfalls keinesfalls unblutig abliefe. Johannesen widersprach  in Bezug auf den Genuss von Walfleisch auch der Problematik der Gesundheitsgefährdung durch Schadstoffe, die sich im Tier angereichert haben (PCB und Quecksilber). Aus seiner Sicht stehen der Gefährdung eine hohe Lebenserwartung und eine hohe Geburtenrate auf den Färöern entgegen.

Dennoch erkannte er an, dass auf den Färöern bereits seit längerem ein wirtschaftlicher Wandel eingesetzt habe. Walfleisch sei im Nahrungsangebot längst nicht mehr so wichtig, außerdem verblasse langsam die Walfangtradition als kultureller Wert. Anstelle der Waljagden sei Aquakultur mit Fischen( insbesondere Lachs ohne den Zusatz von Medikamenten) wichtiger geworden, und auch der Kreuzfahrttourismus habe Gewicht bekommen.

Um zum einen diese kulturelle Veränderung zu befördern und den Walfang über kurz oder lang einzustellen, aber zum anderen auch, um andere wirtschaftliche Sektoren auf den Färöern zu stärken, erörterten Monika Griefahn und Ministerpräsident Johannesen verschiedene Ansätze:

  • Angebot des Whale Watchings
  • Besuch der (biologisch orientierten) Aquakulturen durch Kreuzfahrtgäste als Ausflugsangebot.
  • Weitere Untersuchungen des Walfleisches auf Schadstoffe, insbesondere Flammschutzmittel, und deren gesundheitlichen Folgen.

Um parallel dazu zu einer für alle verträglichen Lösung zu kommen, soll auf Vorschlag von Monika Griefahn ein Runder Tisch mit der Verwaltung der Färöern , Kreuzfahrern, Tourismusorganisationen und gesprächsbereiten Nichtregierungsorganisationen eingerichtet werden. Ministerpräsident Johannesen wollte diesen Gedanken aufnehmen und zu diesem Thema auch mit AIDA Cruises in Kontakt bleiben. © Dr. Monika Griefahn | Ministerin a.D. 2014

 

 

 

 

Weitere Informationen

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Quelle

Dr. Monika Griefahn | Ministerin a.D. 2014

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