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Weltfrauentag 2012: 70 Prozent der Armen weltweit sind Frauen

Auch in Deutschland zählen zu den Armen häufig allein erziehende Mütter und Frauen.

Gerechte Entwicklung ist eines der Hauptthemen, das auf dem Rio+20 Gipfel eine wichtige Rolle spielen wird. Dabei ist  Entwicklung auch immer in Einklang mit der Umwelt gemeint, damit nach dem neuen „Buen Vivir“ Konzept aus Latein Amerika auch nächste Generationen nicht nur überleben, sondern ‚gut leben’ können.

Die Frauen, die WECF in Rio vertreten wird, sind eine der 9 „Major Groups“, von der UN festgelegte Verbände wichtiger Interessenvertretungen und Nichtregierungsorganisationen, z. B. Frauen, Gewerkschaften und indigene Völker. Als Repräsentant der „Women Major Group“ hat WECF nicht nur eine herausragende Position bei der Konferenz, sondern kann auch wichtige Anliegen von und für Frauen in die Erklärung von Rio+20, die bereits jetzt im Entstehen ist und auf dem Gipfel im Juni zur Abstimmung kommen wird, einbringen.

Was steht auf dem Spiel?

Der historische Weltgipfel von Rio setzte 1992 die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung mit den drei Dimensionen: umweltfreundlich, sozial und wirtschaftlich. In den vergangenen 20 Jahren ist deutlich geworden, dass eine nachhaltige Entwicklung nur im Zusammenspiel von Geschlechtgerechtigkeit und umfassender Beteiligung von Frauen möglich ist.

Doch noch immer sind Frauen nicht gleichberechtigt an den Entwicklungen beteiligt. Rio+20 hat große Themen wie „Green Economy“ im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung und die Beseitigung von Armut. Hier ist dafür Sorge zu tragen, dass Frauen in die „Green Economy“ fest mit eingebunden sind. Oft werden bei neuen Investitionen, gerade in Entwicklungsländern, die Frauen vergessen. In ihrem „World Development Report“ 2011 bestätigt die Welt Bank, das Investitionen in Frauen jedoch oft mehr zur Entwicklung und zu langfristigem Gewinn beitragen haben, als wenn nur Männer einbezogen werden.

Warum ist Rio+20 für Frauen wichtig?

Die Rechte der Frauen bilden den Kern der Menschenrechte. Derzeit profitiert aber nur ein geringer Teil der Menschheit von wirtschaftlichem Erfolg. Insbesondere Frauen bleiben auf der Strecke. Millionen werden eingespart durch die unendgeldliche Arbeit, die Frauen für die Erhaltung unserer Gesellschaft und Wirtschaft leisten. Nach Schätzungen handelt es sich um bis zu 50% des Bruttonationalprodukts.

WECF fordert, dass die „Green Economy“ gerade Schwache und Arme einschließen sollte. Sie brauchen Rechte, um ihr Leben und ihre Existenzgrundlage zu sichern, nicht nur Marktmechanismen. Auf dem Markt gewinnt meist der, mit dem meisten Kapital. Ein „Green Economy“ System muss soziale Gerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit fördern.

Die Women Major Group und WECF plädieren deshalb dafür, dass die Erklärung von Rio+20, einen größeren Fokus auf die folgenden drei Themenkomplexe haben sollte:

  1. Ehrgeizige Ziele für Frauen, Arbeitsplätze in der “Green Economy” von mindestens 40%
  2. Ein Basiseinkommen für alle Frauen weltweit von mindestens 1 Dollar pro Tag – damit wäre das Millennium Entwicklung Ziel 1 sofort erreicht!
  3. Ein(e) hohe(r) Kommissar(in) der UN für Zukünftige Generationen, der die Interessen unserer Kinder und Enkelkinder vertritt, und u. a. ein Moratorium für extrem risikovolle Technologien herbeiführen kann wie z. B. Geotechnologie, Nanotechnologie und Syntethische Biologie.

Sascha Gabizon, internationale Direktorin von WECF, stellt fest: „ Heute sind  70% der Armen weltweit Frauen. Wir wollen dafür sorgen, dass diese ungeheuerliche Ungleichheit nicht mehr besteht, wenn wir uns in 20 Jahren zum Rio+40 Gipfel treffen“.

Mehr Informationen:

Quelle

WECF | Women in Europe for a Common Future 2012

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