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World Energy Outlook: Energieverbrauch könnte um ein Drittel steigen

Der Energiehunger der Welt könnte bis zum Jahr 2035 um ein Drittel steigen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem aktuellen World Energy Outlook, der heute in London veröffentlicht wurde. Die zusätzliche Nachfrage wird vor allem durch Asien getrieben. China könnte bald zum weltgrößten Ölimporteur werden, aber auch Indien holt auf und könnte sich mit Beginn der 2020er Jahre zum weltgrößten Kohle-Importeur entwickeln. Insgesamt rechnet die IEA damit, dass der Energieverbrauch Asiens bis 2035 um 65 Prozent wachsen wird.

Aber auch die Länder des Mittleren Ostens werden den Prognosen der IEA zufolge mehr Energie verbrauchen – und ab 2020 zum zweitgrößten Gas-Konsumenten und drittgrößten Ölverbraucher der Welt aufsteigen. Für die OECD-Staaten erwartet die IEA eine Steigerung des Energieverbrauchs um vier Prozent bis 2030. „Als Folge der veränderten Wachstumsraten, der Erfolge bei der Dekarbonisierung und der technologischen Durchbrüche stehen der Energie-Welt große Veränderungen bevor“, sagte IEA-Chefin Maria van der Hoeven angesichts der Vorstellung des Berichts. „Wir haben aber die Mittel, um mit diesen Veränderungen umzugehen.“

Vom steigenden Energiehunger profitieren vor allem die Scheichs im Nahen Osten. Sie werden langfristig den Hauptteil der zusätzlichen Energienachfrage befriedigen. Kurzfristig profitieren zwar auch die USA, wo Schiefergasvorkommen und Ölsande in großem Stil leergeräumt werden. Die IEA rechnet jedoch nicht damit, dass dieser Boom über 2020 hinaus anhalten wird. Zusätzlich wird Brasilien in den kommenden Jahren eine größere Rolle auf dem Öl- und Gasmarkt spielen, weil sich durch die anhaltend hohen Energiepreise die Erschließung von Öl- und Gasvorkommen in der Tiefsee lohnt.

Zwar wird ein Teil der gestiegenen Energienachfrage durch erneuerbare Energien befriedigt werden können. Ihr Anteil wird laut Prognose von heute 18 Prozent auf 24 Prozent im Jahr 2035 ansteigen. Dennoch: Als Folge des gestiegenen Energieverbrauchs geht die IEA davon aus, dass die CO2-Emissionenaus aus dem Energiesektor bis 2035 um ein Fünftel steigen könnten. Damit würde die Welt das Zwei-Grad-Ziel klar verfehlen. Stattdessen könnte sich die Atmosphäre um durchschnittlich bis zu 3,6 Grad Celsius aufheizen. Noch immer schenken die meisten Regierungen den Prognosen der Klimaforscher aber keinen Glauben: Mehr denn je subventionieren sie die Fossilen, im vergangenen Jahr mit ingesamt 544 Milliarden US-Dollar.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | em 2013

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