BIS ZUM LETZTEN FANG
ARTE | Heute 27.01.2015 | 20:15 Uhr
Seit Jahrzehnten plündert eine Armada von Fangflotten die Weltmeere – mit verheerenden Folgen: Experten schätzen, dass 90 Prozent des Mittelmeers überfischt sind. Die Dokumentation ergründet, wie schlecht es um die Meere steht und welche Folgen der ständig steigende Konsum für die Europäer, aber auch für die Menschen in Afrika und Asien, hat.
Jahrelang waren die Länder der Europäischen Union an der extremen Ausbeutung der Weltmeere beteiligt. Die zuständige EU-Kommissarin Maria Damanaki räumt inzwischen Fehler ein und hat eine Reform auf den Weg gebracht, die diese Entwicklung stoppen soll. Die Dokumentation hinterfragt, was sich in Zukunft verändern soll.
Doch reichen europäische Entscheidungen aus? Ein Großteil des in Europa konsumierten Fischs wird aus Afrika und Asien importiert. In Thailand werden Fisch und Garnelen oft unter katastrophalen Bedingungen gefangen, gezüchtet oder verarbeitet. Nichtregierungsorganisationen berichten immer wieder über Sklaven- und Kinderarbeit.
Auch mit afrikanischen Staaten schließt die EU seit Jahrzehnten Fischereiabkommen ab, um dort fangen zu dürfen. Doch auch hier kommt zu dem legalen der illegale Fischfang hinzu. Experten gehen davon aus, dass der Anteil der Piratenfischerei an der westafrikanischen Küste 40 Prozent des Gesamtfangs beträgt. Das Meer ist dort inzwischen so weit leergeräumt, dass für die kleinen einheimischen Fischer nur wenig übrig bleibt.
Den Filmemacherinnen Jutta Pinzler und Mieke Otte ist es gelungen, die senegalesische Marine auf der Suche nach Piratenfischern zu begleiten. In Thailand konnten sie mit Kindern sprechen, die in der Shrimps-Industrie gnadenlos ausgebeutet werden. Und sie haben Menschen getroffen, die in der Fischindustrie unter unwürdigen Bedingungen arbeiten müssen.
Der Dokumentarfilm verfolgt nicht nur den Weg des Fischs auf die Teller der Verbraucher, sondern konfrontiert die Verantwortlichen aus Handel und Politik mit den vielen Missständen beim Fang und der Verarbeitung. Die Antworten sind zum Teil skandalös.
Fang und Konsum in Zahlen
- 80 Millionen Tonnen Fisch und andere Meerestiere wurden 2011 weltweit gefangen.
- 2 Arten der von Deutschen meistverzehrten Fische dürfen aus ökologischer Sicht auf den Tisch: Afrikanischer Wels und Karpfen.
- 660 bis 820 Millionen Menschen leben weltweit von Fischfang und -verarbeitung.
- 20 Kilogramm Meerestiere sterben als Beifang für ein Kilo Shrimps.
Bis zum letzten Fang – Das Geschäft mit dem Fisch
Bereits seit längerer Zeit beklagen Umwelt- und Tierschützer die Überfischung der Meere und das drohende Aussterben einzelner Fischarten. Doch immer mehr Menschen essen Fisch. Können Aquakultur und Fischfarmen dauerhaft Ersatz bieten? Der Themenabend beleuchtet die Lage auf den Ozeanen und geht der Frage nach, wie auch in Zukunft guter Fisch auf die Teller der Verbraucher gelangen kann.
ARTE | Heute 27.01.2015 | 20:15 Uhr
- Wiederholungen:
Mi, 28.01. um 8:55 Uhr
Mo, 09.02. um 8:55 Uhr
Auf der Suche nach dem glücklichen Fisch
Ist es überhaupt noch möglich, ohne schlechtes Gewissen Fisch zu essen? Der Filmemacher Frank Diederichs hat weltweit nach Fisch gesucht, den man ohne Bedenken essen kann. Und es gibt ihn tatsächlich: sowohl wild als auch gezüchtet, sowohl im Meer als auch in Teichen – mehr
ARTE | Heute 27.01.2015 | 21:20 Uhr
- Wiederholungen:
Mi, 28.01. um 10:00 Uhr
Mo, 09.02. um 10:00 Uhr