Bürgerenergiegenossenschaften vor allem im Süden
In Baden-Württemberg gibt es aktuell 161 Bürgerenergiegenossenschaften. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien im Südwesten.
• Bürgerenergiegenossenschaften (BEGs) in Baden-Württemberg treiben die Energiewende auf regionaler Ebene voran
• Klimafreundliche und dezentrale Energieversorgung wird von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Institutionen vor Ort organisiert und umgesetzt
• Die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Bildungsarbeit der BEGs mit einem neuen Programm
Bürgerenergiegenossenschaften zählen zu den wichtigen Akteurinnen der Energiewende im Südwesten. Dabei investieren Menschen gemeinsam in den Ausbau von Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien und sorgen dafür, dass in ihrer Region regenerative Energie erzeugt wird. Dafür schließen sich Privatpersonen, Kommunen, lokale Unternehmen und Vereine zusammen. In Baden-Württemberg gibt es aktuell 161 solcher Bürgerenergiegenossenschaften. Darauf weist die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hin.
Die Mitglieder sorgen gemeinschaftlich dafür, dass Energie mit Wind, Wasser, Biomasse oder Sonne erzeugt wird und planen Wärmenetze in ihrer Region. Bürgerenergiegenossenschaften sind unabhängig und demokratisch organisiert. Ein Vorteil der genossenschaftlichen Energieerzeugung: Sie ist gut für die Wirtschaft in der Region. Häufig werden für die Umsetzung der Projekte lokale Handwerker und Dienstleisterinnen beauftragt.
Die Mitgliedschaft in einer Bürgerenergiegenossenschaft ist häufig schon mit einer einmaligen Einlage von 100 Euro möglich. Die Mitglieder unterzeichnen eine Beitrittserklärung, kaufen Genossenschaftsanteile und haben dadurch Anspruch auf die Auszahlung einer Dividende. Im Vordergrund steht bei den meisten Mitgliedern jedoch nicht die Geldanlage, sondern das Ziel, in ihrer Region die Energiewende zu beschleunigen und über die Projekte und die Investitionen mitbestimmen zu können.
Mehr Akzeptanz für die Erneuerbaren
Bürgerenergiegenossenschaften sind Beispiele für eine aktive Bürgerbeteiligung, sie zeichnen sich durch ein hohes ehrenamtliches Engagement der Mitglieder aus. In Deutschland sind aktuell etwa 220.000 Menschen in 951 Energiegenossenschaften engagiert. Zum 31.12.2023 gab es je Regionalverband in Bayern 329, in Baden-Württemberg 155, im Genossenschaftsverband Weser-Ems 67 und in den restlichen 14 Bundesländern 379 BEGs. Das Mitwirken der Menschen vor Ort kann die Akzeptanz für Erneuerbare unter den Einwohnerinnen und Einwohnern erhöhen.
Klimaschutzstiftung unterstützt Bildungsarbeit der BEGs finanziell
Bürgerenergiegenossenschaften haben zivilgesellschaftlichen Vorbildcharakter. Dieses Engagement wird nun von der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg mit einem neuen Programm finanziell gefördert. Unter dem Motto „Bürgerenergiegenossenschaften: Klimafreundliche Energien durch Ehrenamt stärken“ unterstützt die Stiftung die Bildungsarbeit der Genossenschaften finanziell. Gefördert werden die Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen wie offene Bürgerdialoge, Begehungen, Fachvorträge, öffentliche Sitzungen, Schulungen, Exkursionen oder Netzwerktreffen. Am Montag, den 23. September um 18 Uhr findet gemeinsam mit dem Verband der Bürger-Energiegenossenschaften in Baden-Württemberg (VBBW), der die Stiftung bei der Entwicklung und Erstellung des Programms unterstützte und dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV), der dazu ebenfalls im Austausch mit der Stiftung war, eine digitale Informationsveranstaltung statt. Anmeldungen sind auf der Website der Stiftung möglich.
- Anträge können BEGs ab sofort bis zum 30. Oktober stellen (auf Startseite BEG anklicken).
- Wie Energiegenossenschaften Wärmenetze mit Hilfe von Contracting finanzieren können, zeigt die KEA-BW in einem kostenfreien Vortrag aus der Reihe klimaschutz konkret online am 8. Oktober 2024. Zur Anmeldung