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Die Alpen zwischen Idylle und Rummelplatz

Sterbende Bergwälder, Almen ohne Gras, vermehrte Lawinenabgänge: schon in den 1970er Jahren waren die Schäden durch den Massentourismus nicht mehr zu übersehen. Wie konnte es dazu kommen?

Aus dem Vorwort von Prof. Dr. Hubert Weiger:

„Die Alpen sind ein Zentrum der Arten- und Lebensraumvielfalt und für viele der Inbegriff von Wildnis und „heiler Natur“, in der man gerne Urlaub macht und eine Kontrastwelt zum technisch geprägten, hektischen Alltag sucht. Doch sind diese Schätze wirklich geschätzt und geschützt, oder sind die Alpen zu einem Selbstbedienungsladen kurzfristiger Profitinteressen geworden?

Der Blick zurück in die letzten 60 Jahre offenbart, wie sorglos und vielfach verantwortungslos die Menschen die Alpen verändert haben. Mit zunehmenden technischen Möglichkeiten konnte der Mensch auch in die Alpen vordringen und die Wildnis „bezwingen“. Die Zusammenstellung dieses Buches zeigt diese Veränderungen in eindrucksvoller Weise…

Die Alpen unter Druck: Gerade in den letzten Jahren ist verstärkt eine Entwicklung festzustellen, die sich vielfach nur noch am Kommerz und der kurzfristigen Vermarktung einer Kulisse orientiert. Jeder Investition, die kurzfristigen Profit oder vielleicht auch einfach nur Fördergelder verspricht, wird ohne Rücksicht auf Verluste das Feld geebnet. Gewinner sind dabei nur die Investoren, nicht jedoch die Bevölkerung der Alpen, und der Verlierer ist die Natur. Der Touris – mus als zentraler Wirtschaftszweig in den Alpen ist aber zwingend auf eine intakte Natur- und Kulturlandschaft angewiesen…“

Karl Stankiewitz präsentiert eine umfassende Geschichte der Erschließung der Alpen – von den ersten transalpinen Straßen über die Ausbreitung des Wintersports bis zur Entstehung von Erlebnisparks.

Sein Buch gewährt Einblicke in die Machenschaften von Spekulanten und Investoren und schildert eindrücklich wie sich einstmals idyllische Orte und Regionen wie Ischgl, Zermatt oder das Werdenfelser Land zu Spielplätzen der Eventmanager entwickelt haben.

Dass dies nicht spurlos an dem sensiblen Naturraum Alpen vorübergegangen ist, wird dabei ebenso thematisiert wie die Suche nach Wegen, den Alpenraum auch zukünftig für den Tourismus zu nutzen.

Quelle

oekom verlag 2012

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