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Du sollst nicht töten – Es gibt keinen guten Krieg

Jürgen Todenhöfers Sachbuch „Du sollst nicht töten“ ist ein flammendes Plädoyer gegen die Realpolitik im arabischen Raum. Vor allem am Beispiel Syrien verdeutlicht der 72-Jährige, dass Gut und Böse in der Krise oft nicht mehr zu unterscheiden sind.  Von Peter Pauls | Chefredakteur Kölner Stadt-Anzeiger

Selten fügt sich eine Neuerscheinung so passgenau in die Weltnachrichtenlage ein wie „Du sollst nicht töten“ von Jürgen Todenhöfer. Hinter dem Titel lässt sich ein Buch gegen den Krieg im Allgemeinen vermuten. Dem 72-jährigen ehemaligen CDU-Spitzenpolitiker und Medienmanager geht es jedoch im Besonderen um arabische Länder. Länder, die sich wie Ägypten und Libyen im Niemandsland zwischen Krisenherd und demokratischem Aufbruch befinden, wie Iran zu den internationalen Schmuddelkindern gehören oder in denen, wie jetzt in Syrien, ein Bürgerkrieg tobt.

Im Fokus: Syrien

Vor allem Syrien. Todenhöfer hat das Land mehrmals bereist und dessen Diktator Baschar al-Assad fünfmal getroffen. So nimmt man als Leser angesichts der Debatte um Militärschläge gegen Damaskus diese Schilderungen besonders intensiv wahr. Sie lesen sich wie Variationen dessen, was heute die Nachrichtenlage prägt – dabei konnte der Autor noch nichts vom jüngst am Stadtrand von Damaskus eingesetzten Giftgas wissen. Das liegt am Grundmuster des Konflikts. Rebellen und Assad kämpfen nicht nur grausam und ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung gegeneinander. Todenhöfer schildert, wie sie versuchen, sich der Weltgemeinschaft gegenüber als Opfer und das Gegenüber als Täter zu inszenieren.

Quelle

Erstveröffentlichung Kölner Stadt-Anzeiger | Chefredakteur Peter Pauls 2013DANKE für die Veröffentlichungs-Erlaubnis!

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