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Durchblick bei Photovoltaik-Angeboten

Verbraucherzentrale NRW zeigt mit Checkliste, worauf bei Angeboten für Solaranlagen zu achten ist.

Die Installation einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf dem eigenen Dach ist in vielen Fällen eine lohnende Investition. Die Anlage produziert klimafreundlichen Strom, senkt die eigenen Stromkosten und macht unabhängiger vom Stromversorger. Energieexperte Sören Demandt von der Verbraucherzentrale NRW erklärt, was vor der Anschaffung zu berücksichtigen ist und wie Verbraucher:innen anhand der neuen Checkliste Angebote für PV-Anlagen prüfen können. 

Was haben Verbraucher:innen zu beachten, wenn sie Angebote für Photovoltaikanlagen einholen?
Die Anschaffung einer PV-Anlage ist in den meisten Fällen eine größere Investition. Der Installationsbetrieb sollte über ausreichend Kompetenz und Erfahrungen verfügen. Optimal ist es, wenn der PV-Installateur in der Nähe der Kunden angesiedelt ist und Referenzen in der Region vorweisen kann. Vor der Angebotserstellung ist ein Vor-Ort-Termin unabdingbar, bei dem die Gebäudeverhältnisse aufgenommen werden. Liegen die Angebote dann vor, lassen sich mit unserer umfangreichen Checkliste die konkreten Bestandteile der Angebote prüfen. Wichtig ist, dass bei den Kosten alle nötigen Bauteile und Arbeiten für Montage und Netzanschluss aufgeführt sind. Dabei sind alle Komponenten genau zu beschreiben. 

Welche wesentlichen Bestandteile sollten Angebote für PV-Anlagen beinhalten?
Zunächst sollte die Gesamtleistung aller verbauten Solarmodule in Kilowattpeak (kWp) ausgewiesen sein. Wichtig sind auch Informationen zu den verbauten Wechselrichtern: Hier wird in String-Wechselrichter unterschieden, an denen mehrere PV-Module angeschlossen werden, sowie in Modul-/Micro-Wechselrichter, die an jeweils einem PV-Modul betrieben werden. Modul-/Micro-Wechselrichter sind meist teurer in der Anschaffung, können aber bei teilweiser Verschattung oder unterschiedlicher Ausrichtung der Module Ertragsvorteile bieten. Ist ein Batteriespeicher für die PV-Anlage vorgesehen, sollten auch die nutzbare Speicherkapazität und die Kosten dafür ausgewiesen werden. Neben den Materialkosten hat das Angebot auch sämtliche Arbeitskosten vollständig auszuweisen. Dazu zählen beispielsweise die komplette Installation, der benötigte Arbeitsschutz wie Gerüste und Fangnetze, die Inbetriebnahme sowie die Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister. Viele PV-Installationsbetriebe fügen dem Angebot eine Wirtschaftlichkeitsrechnung bei. Hier werden häufig unrealistische Annahmen getroffen. Unsere Checkliste bietet hier ebenso die Möglichkeit, diese Wirtschaftlichkeitsrechnungen genau zu überprüfen. 

Welche Überlegungen sind vor der Einholung von PV-Angeboten sinnvoll?
Im ersten Schritt sollten Verbraucher:innen mit einem Fachbetrieb oder durch eine unabhängige Beratung die baulichen Voraussetzungen prüfen. In den meisten Bundesländern ist für die Installation kleinerer PV-Anlagen an oder auf Gebäuden keine Baugenehmigung notwendig. Es ist aber ratsam, sich vorab bei der jeweiligen Stadt- oder Gemeindeverwaltung über die örtlichen Vorschriften zu erkundigen. Im zweiten Schritt ist festzulegen, welche Anforderungen die Photovoltaikanlage erfüllen soll. Wie groß soll die Anlage werden? Wie viel Strom soll sie erzeugen? Welche Zusatzkomponenten wie Batteriespeicher sind angedacht? Dabei sollten Hauseigentümer:innen nicht nur ihren aktuellen Stromverbrauch berücksichtigen, sondern auch darüber nachdenken, ob sie beispielsweise zukünftig eine Wärmepumpe betreiben werden oder Solarstrom für die Ladung ihres Elektroautos benötigen. Sind alle Anforderungen geklärt, empfiehlt es sich, möglichst mehrere Angebote von Fachbetrieben einzuholen. Wichtig: Soll eine finanzielle Förderung der PV-Anlage in Anspruch genommen werden, müssen die Fördermittel beantragt und bewilligt sein, bevor beim Installationsbetrieb der Auftrag erteilt wird.

Weitere Informationen und Links:

Quelle

Verbraucherzentrale NRW 2023

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