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Extreme Dürre und Rekordwärme in Nordamerika – trotz „Isaac“

Nach einem rekordverdächtig warmen Frühjahr setzte sich die Wärme und Hitze im Sommer 2012 über den USA und über Nordamerika beständig fort.

Der Juli 2012 ging in den USA als heißester Juli seit Aufzeichnungsbeginn ein. Extreme Dürre suchte vor allem die Great Plains heim. Im Kanadisch-Arktischen Archipel und auf Grönland wurde massiver Eisschwund beobachtet. Alle Fakten zu diesen außergewöhnlichen Witterungsbedingungen sind auf den Internet-Seiten der „Wettergefahren-Frühwarnung“ des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung und des Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) am KIT zusammengefasst

„Die USA erleben dieses Jahr das bisher wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Zurück liegt der wärmste März, der drittwärmste April, der zweitwärmste Mai und nun der wärmste Juli, welcher selbst den bisherigen Rekordjuli vom Dust-Bowl-Jahr 1936 in den Schatten stellt“, fasst KIT-Experte Dipl.-Met. Bernhard Mühr zusammen. „Ein durchgreifendes Ende der Wärme und Trockenheit ist für die meisten der betroffenen Gebiete auch in nächster Zeit noch nicht zu erwarten.“

Allerdings trifft Tropensturm „Isaac“ am Mittwochfrüh als Hurrikan der Kategorie 1 mit seinem Zentrum in der Nähe der Mündung des Mississippi auf Land und sorgt nicht nur in New Orleans für heftigen Regen. In den kommenden Tagen kann es voraussichtlich in einem Streifen von Louisiana bis hinauf zu den Großen Seen zu starken Regenfällen und lokalen Überschwemmungen kommen.

Die extreme Hitze der letzten Wochen ging in vielen Teilen der USA mit nur spärlichen Niederschlägen einher, gebietsweise fiel wochenlang überhaupt kein Regen. Schwer betroffen von der Dürre sind vor allem die Gebiete westlich der Appalachen, also die Great Plains, der Mittlere Westen, auch der Norden Mexikos sowie einige Landesteile der USA Richtung Pazifischer Nordwesten. Mitte August hatten 85 Prozent der Getreideanbauflächen des Landes sowie 71 Prozent der Rinderweiden mit der Dürre zu kämpfen.

Besonders kritisch ist die Situation in den Great Plains, die wegen der dortigen Produktion von Getreide gemeinhin als „Kornkammer der USA“ bezeichnet werden. Aufgrund der fehlenden Niederschläge liegen sämtliche Felder und Viehfarmen komplett trocken, ein deutlicher Rückgang von Jungtieren und Ernteausfälle bis 50 Prozent werden erwartet. Außerdem förderte die trockene und niederschlagsarme Hitze in den vergangenen Wochen zahlreiche, von böigem Wind oder Blitzschlag immer wieder angefachte Waldbrände.

Der extreme Wärmeüberschuss in Nordamerika beschränkt sich nicht nur auf die Rekordwärme in den USA, sondern findet seinen Fortsatz nordwärts bis zum Kanadisch-Arktischen Archipel und bis nach Grönland, wo erstmals 97 Prozent des Inlandeises Hinweise auf Schmelzprozesse zeigen.

Das Portal „KIT-Experten“ bietet Ihnen Ansprechpartner zu Highlights der KIT-Forschung sowie zu tagesaktuellen Themen.

Quelle

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) 2012

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