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pixabay.com | shu_pla | Riesenbärenklau | Einige eingeschleppte verdrängen heimische Arten: Zehn Prozent der gebietsfremden Pflanzenarten sind eine Gefahr für die deutsche Flora. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat 38 problematische Spezies identifiziert.

© pixabay.com | shu_pla | Riesenbärenklau | Einige eingeschleppte verdrängen heimische Arten: Zehn Prozent der gebietsfremden Pflanzenarten sind eine Gefahr für die deutsche Flora. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat 38 problematische Spezies identifiziert.

Invasion der Pflanzen – Gefahr für Mensch und Umwelt?

ARTE | Freitag, 17. Juli um 21:35 Uhr

Japanischer Staudenknöterich, Riesen-Bärenklau oder Ambrosia: Die Einwanderung exotischer Gewächse bringt Europas Flora aus dem Gleichgewicht. 

Explosionsartig vermehren sich eingeschleppte Arten und vereinnahmen den Lebensraum der heimischen Pflanzenwelt. Die teils schwerwiegenden Folgen dieses Wettbewerbs untersuchen zahlreiche Wissenschaftler in ganz Europa. 

Darunter ist auch der Biologe Guillaume Fried, der die Rolle des ältesten botanischen Gartens im südfranzösischen Montpellier erforscht. Denn ein Großteil der zugewanderten Pflanzen, wissenschaftlich „Neophyten“ genannt, hat sich aus eben solchen Gärten oder Parks heraus verbreitet. 

Schön anzusehen, aber gefährlich für den Menschen sind Arten wie der Riesen-Bärenklau, das Schmalblättrige Greiskraut oder die Ambrosia. Dabei geht vor allem von der Ambrosia eine große Gesundheitsgefahr aus: Ihre Pollen verursachen schwerwiegende Allergien. Ulf Gereke ist Mediziner im brandenburgischen Cottbus, der Region mit den dichtesten Vorkommen von Ambrosia in Deutschland. Entsprechend voll ist das Sprechzimmer des Allergiespezialisten. Ohne Desensibilisierung wären viele seiner Patienten nicht mehr in der Lage, ein normales Leben zu führen. Europaweit rechnen Wissenschaftler mit volkswirtschaftlichen Schäden von mehreren Hundert Millionen Euro jährlich, verursacht allein durch die Ambrosia. Deshalb suchen Mitarbeiter des Julius-Kühn-Instituts nach der besten Bekämpfungsmethode: Verbrennen, verbrühen, vergiften was schädigt die Pflanze nachhaltig und verhindert eine weitere Ausbreitung? 

In deutschen Gewässern sorgt zurzeit eine Pflanze für Probleme, die es hier bis vor kurzem überhaupt nicht gab. Das Großblütige Heusenkraut stammt ursprünglich aus Nordamerika. Biologe Andreas Hussner probiert an der Leda, einem Fluss in Ostfriesland, neue Strategien der Bekämpfung. Zum Teil muss er dabei mit seinem Team Hunderte von Pflanzen einzeln mit der Hand aus dem Fluss entfernen. Eine schwierige Aufgabe, die jedes Jahr erneut bewältigt werden muss. 

Im Harz fürchten Förster angesichts der explosionsartigen Verbreitung von Drüsigem Springkraut und Japan-Staudenknöterich um den ökologischen Wert ihrer Flussufer und an der französischen Atlantikküste setzen Naturschützer Schafe im Kampf gegen die invasiven Gewächse ein. Film von Ingo Thöne

Langfristig drohen die heimischen Arten ganz zu verschwinden. Ob das Wettrennen gegen die eingewanderten Pflanzen überhaupt zu gewinnen ist, bleibt offen.

ARTE | Freitag, 17. Juli um 21:35 Uhr (53 Min.)
Wiederholung am Sonntag, 26.07. um 6:05 Uhr
Wiederholung am Mittwoch, 29.07. um 10:20 Uhr

3SAT-Mediathek | nano: „Pflanzeninvasion“

Quelle

3SAT 2015

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