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Kochen mit Brot

„Wenn wir Lebensmittel verschwenden, dann sägen wir an dem Ast, auf dem wir sitzen“  – Valentin Thurn, Regisseur des Films „Taste the Waste“.

Haben Sie schon einmal altes Brot weggeworfen, weil Sie nicht wussten, was Sie damit machen sollen? Mit dem Kochbuch „Kochen mit Brot“, ist das nicht mehr nötig.

Tainá Guedes bietet einen kreativen und geschmackvollen Einblick in die abwechslungsreiche Welt der „Brotweiterverwendung“. Ihre Rezepte sind auf das japanische „Mottainai-Prinzip“ abgestimmt. Das bedeutet, übrig gebliebene Lebensmittel zu verwerten und somit Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Mehr als 30 abwechslungsreiche Brotgerichte laden zum Ausprobieren und Kochen ein.

Als Kulturgut der Menschheit ist Brot nicht aus unserer täglichen Ernährung wegzudenken. Egal ob süß für einen guten Start in den Tag, als Beilage zu Suppen und Eintöpfen oder deftig belegt als Zwischenmahlzeit: Längst zählt Brot zu einem der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Die Kunst des Brotbackens wurde schon vor 10.000 Jahren erfunden. Heute ist die Vielfalt groß und reicht vom Fladenbrot über gesäuertes Brot bis hin zu sogenannten Spezialmischungen mit Zutaten wie Sonnenblumenkernen oder Kümmel.

Dass Brot nicht nur für unsere Ernährung bedeutsam ist – es versorgt uns mit wichtiger Energie, Ballaststoffen und Vitaminen – zeigt dessen emotionale Komponente. Bei Festlichkeiten und Feiern darf es nicht fehlen. Diese Eigenschaften führen dazu, dass Brot hoch geschätzt wird und wir jedes Mal ein schlechtes Gewissen verspüren, wenn wir Brotreste wegwerfen „müssen“. Dabei werden allein in Deutschland jedes Jahr 500.000 Tonnen Brot als Überschuss „entsorgt“.

„Kochen mit Brot“ zeigt, wie viel Potential in altem Brot steckt. Ob Vorspeisen wie Salate und Suppen, Hauptgerichte und sogar Nachspeisen: Die Vielfalt der Rezepte ist überraschend groß. Von internationalen Klassikern wie französischer Zwiebelsuppe über exotische Speisen, wie dem afro-brasilianischen Gericht Vatapà, bis hin zu süßen Leckereien wie „Reicher Ritter“ oder Quark-Brotknödel – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wer die Gerichte in diesem liebevoll gestalteten Brotkochbuch einmal ausprobiert hat, wird nie wieder daran denken, Brot wegzuwerfen.

Tainá Guedes wurde 1978 in São Paulo geboren. Nach ihrem ersten Job als Assistenz-Produzentin bei Radio USP FM und dem Drehen zweier Kurzfilme, darunter eine „Geschichte des Essens“, arbeitete sie neun Jahre lang in und außerhalb der Küche eines japanischen Restaurants. 2006 machte sie an der Gastronomie-Schule der Senac-Universität in São Paulo ihren Abschluss als „internationale Küchenchefin“. Kurze Zeit später zog es sie für einige Zeit nach Japan, um dort „Shojin Ryori“, die buddhistische vegetarische Küche Japans, zu studieren.

Für Tainá Guedes bedeutet Kochen nicht allein die bloße Herstellung von Speisen, sondern vor allem, Menschen miteinander zu verbinden. Sie kocht ausschließlich vegetarisch und ohne Zusatzstoffe mit frischen, saisonalen und regionalen Produkten in Bioqualität. Weißzucker und ungesunde Fette sind für sie tabu.

Heute lebt Tainá Guedes in Berlin und arbeitet als Food-Artist und Kuratorin. Mit der „Entretempo Kitchen Gallery“ hat sie sich einen Platz geschaffen, ihren künstlerischen Ideen freien Lauf zu lassen. Dort betreut sie Projekte, die Kunst und Essen miteinander verbinden, zum Beispiel „Share your Food“, „Kochen & Quatschen“ sowie „Fruit Loot“ mit der New Yorker Künstlerin Lynn Peemoeller. Außerdem entwickelt Tainá Guedes „food concepts“ für den dänischen Künstler Olafur Eliasson und gestaltet aktuell mit zwölf internationalen Künstlern aus zehn Ländern einen grünen Lerngarten und Kunstort auf dem verwilderten Friedhofsgelände des Georgen-Parochial-Friedhofs in Berlin. Im Juli diesen Jahres erhielt Tainá Guedes den regionalen dm-Preis für Engagement („HelferHerzen“).

Quelle

oekom verlag GmbH 2014

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