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PublikForum: Buch des Monats „Flüchtling“

PublikForum: Buch des Monats „Flüchtling – Jesus, der Dalai Lama und andere Vertriebene – Wie Heimatlose unser Land bereichern“ 

„Herz statt Hetze – Erfolg durch Offenheit“
Sie kommen von verbrannter Erde, aus Gewalt und Krieg, Unterdrückung und grausam organisiertem Elend. Für viele heißt es: Europa oder Tod. So sieht der bekannte, bei manchen umstrittene Jour­nalist und Bestsellerautor Franz Alt in seinem neuen Buch »Flüchtling« die Triebfeder der Flüchtlinge, die sich viel­fach verzweifelt und unter größten Risi­ken auf den Weg nach Europa machen. Der bekennende Christ hat in seiner für ihn typischen Art ein leidenschaftliches und argumentierendes Buch geschrie­ben, das keines von den Themen auslässt, die Alt seit Jahren bewegen. Zu Recht.

Denn mit der Antwort auf die Frage, wie wir mit den Flüchtlingen umgehen und welche Rolle wir in der Flüchtlingsbewe­gung des 21. Jahrhunderts einnehmen wollen, werden viele Aspekte zu einem roten Faden verknüpft: In welcher Ge­sellschaft und in welcher Welt wollen wir in Zukunft leben?

Alt titelt sein Buch »Flüchtling«, weil es ihm darum geht, dass wir den Einzelnen und sein Schick­sal sehen und daraus keine schematische Schublade machen. Damit stehen die Helfer in den Flüchtlingsheimen und -lagern, die nach wie vor das Willkom­men leben, gegen die mobbende Masse derer, die Flüchtlinge pauschal als Natio­nalfeinde und Wohlstandsbedroher ver­unglimpfen. Diese verziehen das freund­liche Gesicht Deutschlands, das durch seine Hilfe weltweite Anerkennung ge­funden hat, zur Hassfratze. Dabei wird Deutschland, wie Alt ausführt, wirt­schaftlich, demokratisch, kulturell und spirituell durch Auf- und Annahme der Flüchtenden und Verfolgten bereichert.

Gegen das »dunkle Deutschland« ist das »helle Deutschland« überzeugend zu machen durch kluges Handeln. Vor allem auch gegen rechtsradikale, populistische, antipluralistische Bewegungen gilt: »Herz statt Hetze«. Alt zeigt, dass offene Gesellschaften gegenüber geschlossenen Gesellschaften weltweit besser aufgestellt sind: »Wer offen ist, hat mehr Erfolg.«

Das gilt auch für den Einzelnen: Wer empathisch sein kann, Solidarität übt, sich von seiner Unsicherheit vor Fremd­heit nicht in die Angst treiben lässt, kann menschlich bereichert werden und ge­winnen. Um den Blick auf den einzelnen Flüchtlinge zu lenken, berichtet Alt von Flüchtlingen, die die Welt und uns berei­chert haben: Jesus von Nazareth, Dalai Lama, Papst Franziskus, Steve Jobs (Gründer von Apple).

Fluchtursachen gibt es mehrere — ökologische Zerstö­rung, kulturelle Konflikte, verlorenes Le­ben. Sie kulminieren im Krieg (ver­gleiche Stichwort S. 56), präziser: in Kriegen. Die neue Ordnung des Nahen Ostens würde den Sunniten im irakisch-syrischen Grenzgebiet und den Kurden je einen eigenen Staat zugestehen. (Alt for­dert nur Ersteres.)

Mit Krieg kann der IS nicht besiegt werden, sondern nur mit strategisch-diplomatischem und weit­sichtigem Verhandeln. Hierzulande ist Wertschätzung noch wichtiger als Geld, sonst würden wir unsere christlich-hu­manistischen Wurzeln und uns selbst verraten. Daher sind »selig, die Flüchtlin­gen helfen«. Sie bahnen so einen Weg zu einer Bürgergesellschaft, die für alle Hei­mat bedeuten kann.

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Quelle

PUBLIK FORUM | Norbert Copray 2016

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