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Reduktion des Fleischkonsums ist aktiver Klimaschutz!

Neue GLOBAL 2000-Studie zeigt die Möglichkeit der Ernährungssouveränität für Österreich auf.

In Österreich werden pro Jahr und Kopf rund 65 Kilogramm Fleisch gegessen, fast drei Mal so viel, wie von der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) noch als gesund angesehen wird. „Wir haben mit Daten der Statistik Austria berechnet, welchen Klima- und Flächenfußabdruck unsere Ernährung, dabei insbesondere unser Fleischkonsum, verursacht“, erklärt Bernhard Wohner, Nachhaltigkeitsexperte der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. Rund 2.000 m² Ackerfläche benötigt jeder von uns derzeit pro Jahr, 54% mehr als in Österreich zur Verfügung stehen. Für zwei Drittel des gesamten Flächenabdrucks ist dabei Fleisch verantwortlich, weitere 20% benötigen Milch und Eier. Der enorme Flächenabdruck von Fleisch und tierischen Produkten ist auf den Futtermittelverbrauch der Nutztiere zurückzuführen, so werden pro Jahr zwischen 500- und 600.000 Tonnen Soja nach Österreich zur Verfütterung eingeführt. „Das Schnitzel auf unseren Tellern ist dadurch maßgeblich an der Abholzung des Regenwaldes mitverantwortlich“, sagt Wohner.

Im Rahmen des Klima-Schwerpunktes von ORF MUTTER ERDE präsentiert die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 die Kurzstudie „Was wäre, wenn wir uns anders ernähren würden?“ und geht dabei der Frage nach, wie sich die Ernährung der Österreicherinnen und Österreicher auf Klima und Flächenverbrauch auswirkt.

Die GLOBAL 2000-Reihe „Was wäre, wenn…“? stellt dabei die wichtigsten Fakten rund um das Thema Klimaschutz dar und zeigt wie einfach sich die Welt zum Positiven verändern ließe, wenn wir bei Wohnen, Ernährung, Konsum und Mobilität umdenken und einen besseren, ökologischeren Weg einschlagen würden. Diese Reihe soll Bewusstsein darüber schaffen, dass wir etwas ändern können und müssen, denn jeder und jede von uns hat es in der Hand.

Was wäre, wenn wir weniger Fleisch essen würden?
Für die Berechnungen wurde auch simuliert, welche Auswirkungen eine nach Empfehlungen der ÖGE orientierte Ernährung auf Flächen- und CO2-Fußabdruck hätte. Eine Reduktion auf drei Portionen Fleisch wöchentlich würde die ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen um fast die Hälfte (42%) bzw. 5,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren. Der Flächenbedarf würde ebenfalls um fast die Hälfte sinken, womit die heimische Ackerfläche theoretisch für unsere Ernährung ausreichen würde. Eine rein vegetarische oder vegane Ernährung würde sogar ein Minus von rund zehn Millionen Tonnen CO2 bewirken.

Was wäre, wenn wir Tiere nur mehr artgerecht und zur Landschaftspflege halten würden?
Eine ausschließliche Vollweidehaltung von Rindern auf der Alm würde ausreichen, um rund ein Kilogramm Rindfleisch pro Kopf und Jahr zu erzeugen. Bei einer Ausdehnung auf weitere Weideflächen könnten insgesamt 6,4 kg Rindfleisch und 118 kg Milch produziert werden, eine Reduktion im Vergleich zu unserem derzeitigen Konsum von 41% bzw. 51%.

Die sicherlich sinnvolle Aufhebung des Verbots der Speiserestefütterung an Schweine könnte eine Versorgung von rund neun Kilogramm Schweinefleisch pro Kopf und Jahr sicherstellen. Zusammen mit einer gemeinsamen Aufzucht von Hahn und Henne, die das sinnlose Töten männlicher Küken beenden würde, könnten so ökologisch und artgerecht jährlich 16 kg Fleisch pro Kopf erzeugt werden.

„Eine Reduktion unseres Fleischkonsums ist für unser Klima, unsere Ernährungssicherheit und für die Schonung des Regenwaldes unabdingbar. Zwei Portionen Fleisch pro Kopf und Woche wären in Österreich auf nachhaltigem Wege produzierbar“, sagt Wohner abschließend.

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Quelle

GLOBAL 2000.at | Lydia Matzka-Saboi 2017

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