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Risiko Elektroauto – Stromnetz am Limit?

Sind unsere Stromnetze für Millionen von Elektroautos überhaupt gerüstet?

Elektroautos sollen das Klima retten, die Luft rein halten und die heimische Fahrzeugindustrie zukunftssicher machen. Aber sind die Stromnetze für Millionen von Elektroautos überhaupt gerüstet? Dieser Frage geht das ZDF | Mediathek | planet e nach: „Risiko Elektroauto – Stromnetz am Limit?“. Filmautor Manfred Kessler zeigt unter anderem am Beispiel von Stuttgart, was zukünftig auf das Stromnetz einer Stadt zukommen könnte. 

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Für die Politik sind Elektrofahrzeuge Hoffnungsträger im Kampf gegen steigende CO2-Werte und hohe Feinstaub- und NOx-Belastungen. Doch Experten warnen: Die Leitungsinfrastruktur droht durch den steigenden Stromverbrauch zu kollabieren. Im Vergleich zu den rund 45 Millionen konventionellen Fahrzeugen, die in Deutschland gemeldet sind, liegen die Zahlen von zugelassenen Elektroautos derzeit bei gut 45.000. Doch das könnte sich bald ändern. Die Automobilhersteller haben angekündigt, beim Elektroauto im großen Stil einzusteigen.

Bis 2025 möchte Daimler zwischen zehn und 25 Prozent der Produktion auf Elektrofahrzeuge umgestellt haben. VW plant, von diesem Zeitpunkt an eine Million Elektroautos pro Jahr zu verkaufen. Die Autohersteller machen das auch, um den ab 2021 von der EU vorgegebenen Ausstoß von 95 g CO2/km für ihre gesamte Modellflotte einzuhalten. Kommt das alles so, wären schon in zehn Jahren einige Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen. 

Alle diese Fahrzeuge brauchen Strom, um ihre Batterien aufzuladen. Zwar hat das Bundesverkehrsministerium für den Ausbau der Ladenetze 300 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Aber Experten erwarten, dass für die zukünftige Elektromobilität deutschlandweit mindestens 70.000 normale Ladestationen und 7000 Schnelllader gebraucht werden. Die 300 Millionen Euro aus dem Verkehrsministerium werden da nicht ausreichen. 

Das „planet e.“-Team besucht auch Oslo, um herauszufinden, wie man dort mit der E-Infrastruktur umgeht – Oslo ist die Stadt mit den meisten Elektroautos weltweit.

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Zuschauerreaktion von Jürgen Hartwig

Sehr geehrter Herr Angres,

ich höre und sehe stets gern Ihre Sendungen, die in den meisten Fällen den Zuschauern einmal – und das möglichst deutlich – „die Augen und Ohren öffnen“ sollen. Leider ist das durch Falschinformation (gesteuert durch bestimmte Interessen der Auto- und Mineralöllobby?) total misslungen. Ich beschränke mich in der Beurteilung und Kritik vor allem auf die Wiso-Sendung am 11.9.2017 im ZDF (ab 25.05).

Dort wurde ein Benzin-betriebenes Fahrzeug mit einem voll-elektrischen Elektromobil verglichen. Der Ottomotor verbraucht auf 100 km 6 Liter Super und emittiert dabei 130 g CO2 pro km.

Ein E-Mobil emittiert beim Fahren kein CO2, so dass es von einer Aussperrung in Städten bei Smogalarm nicht betroffen wäre.

Aber das Laden der Batterien: nicht etwa, dass ein solches Fahrzeug überhaupt nicht mit „Strom aus der Steckdose“ geladen werden sollte, denn uns steht mit 35%-igem Anteil an regenerativen, umweltfreund- lichen Strom genug Sonnenstrom zur Verfügung, nein, die Rechnung geht für das E-Mobil sogar nach hinten los, da ein Laden mit Kraftwerksstrom angeblich m e h r  CO2 verursachen soll – in den Kohlekraftwerken – als ein benzingetriebener PKW !!!

Und nun die exakte Rechnung, die ein Journalist auch mit geringfügigen Schulkenntnissen aus dem vierten Grundschuljahr hätte nachvollziehen können, wenn er nicht die vorgegebenen, von der KFZ-Lobby manipulierten Werte übernommen hätte: 

Ein E-Mobil verbraucht in Leichtbauweise ca. 10 kWh pro 100km, das sind 0,1 kWh pro 1 km;

Die Erzeugung von 1 kWh mit dem Kraftwerkmix in Deutschland emittiert über 500 Gramm CO2 je kWh, d.h. ein E-Mobil mit einem Verbrauch von 0,1 kWh/km emittiert (im Kraftwerk) 50 Gramm CO2, und nicht 140 Gramm/km wie in Ihrer Sendung und mehr als ein Benziner. Damit sind Ihre Angaben falsch genau so wie die von Greenpeace, die für einen Smart genau so falsch rechnen.

Fazit: ein E-Mobil macht heute bereits Sinn, selbst wenn es den Strom aus dem Kraftwerksstrom bezieht; sinnvoll wäre – wie in den meisten fällen heute schon – das Laden nachts, da dann kaum anderer Strombedarf vorliegt und die Kraftwerksbesitzer endlich mal wieder Umsatz machen können. Übrigens: einige EVU können heute schon einen Strommix mit einer Emission von „lediglich“ 400 Gramm CO2/kWh anbieten, da sie einen höheren Anteil Sonnenstrom in ihrer Region erzeugen.

DAMIT KOMMT EIN HEUTIGES E-MOBIL auf gerademal 40 GRAMM CO2 je km – und ist damit weit entfernt vom Fahrverbot in Großstädten.

Es ist wünschenswert, wenn diese Korrekturen in eine der nächsten Sendungen einfließen würden. Mit freundlichen Grüßen Dipl.-Ing. Jürgen Hartwig

ZDF | planet e
Quelle

Presseportal | 2017

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