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Sklaven des Wachstums

Mit einer düsteren Zukunftssaussicht beginnt der Demografieexperte Reiner Klingholz sein Buch „Sklaven des Wachstums“.

Fiktiv, aber auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhend, zeichnet er ein Bild der Welt im Jahr 2297: Hunger- und Rohstoffkrisen hervorgerufen durch einen nicht enden wollenden Hunger nach Wachstum, der alle natürlichen Ressourcen verschlingt und zu einer drastischen Krise geführt hat.

Auf Basis der Annahme, dass Wachstum auf einem endlichen Planeten nicht unendlich sein kann, gibt Reiner Klingholz einen Überblick über die Entwicklungen von Wirtschaftsleistung und Bevölkerungszahlen in verschiedenen Ländern. Die Tendenz ist für ihn klar. Im 21. Jahrhundert beginnt die Zeit des Postwachstums. Eine Zeit, in der die Menschen mit steigendem Wohlstand weniger Kinder in die Welt setzen und das Bevölkerungswachstum abnimmt. Trotzdem erfordert Wohlstand einen erhöhten Energie- und Rohstoffverbrauch, der die Umwelt weiter schädigt. Die schlechten Bedingungen führen zu Ressourcen – und Nahrungsmittelknappheit und verschlechtern weiter das Klima.

Der Autor stellt mit seinem Buch infrage, dass es eine Lösung für alle Probleme gibt und sagt voraus, dass das Festhalten am Wachstumsgedanken zu einer Blase führen wird – vermutlich stecken wir schon mittendrin. Nachhaltiges Wachstum hält er für eine Illusion, denn beispielweise eine Umstellung auf regenerative Energien verschlingt Material und Energie. Wenn der Höhepunkt erreicht ist, wird sich das gesamte Wachstum drastisch verlangsamen und die Ära des Postwachstums beginnt. Es stellt sich für ihn nicht die Frage, ob sondern wann es dazu kommt. Trotzdem bleibt den heutigen Generationen noch ein kleiner Handlungsspielraum, den die Menschen nutzen müssen.

Reiner Klingholz räumt auf mit alten wirtschaftswissenschaftlichen Theorien und zeigt auf, dass wir über unsere Verhältnisse leben und noch keine nennenswerten Konzepte für eine gesicherte Existenz in der Zukunft haben. Deshalb plädiert er für die Befreiung aus dem Wachstumsgedanken: Die Akzeptanz des Schrumpfens:

„Wir müssen akzeptieren, dass uns keine Revolutionen weiterhelfen, sondern dass nur der evolutionäre Weg der vielen kleinen Schritte zum Ziel führt.“

Ein sehr gutes Buch, das fundiert Hintergründe beleuchtet und zum Umdenken auffordert, dabei aber trotz vieler Daten und Belege angenehm leserfreundlich geschrieben ist.

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Quelle

Deutschen Umweltstiftung 2014

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