Solartipp: Schutz gegen Tierfraß
Vor allem der niedliche Marder bereitet immer wieder Betreibern von Photovotlaikanlagen Kopfschmerzen. Denn es ist gar nicht so selten, dass sich der kleine Nager an den Kabeln zu schaffen macht. Doch es gibt Möglichkeiten, Tierfraß zu vermeiden.
Auch wenn die häufigste Ursache von Kabelfehlern langes Liegen im Wasser ist, kommt es immer mal wieder vor, dass auch kleine Nager an den Kabelisolierungen fressen. Das größte Problem ist dabei nicht die Häufigkeit, mit der solche Fehler auftreten, sondern dass sie lange unentdeckt bleiben. Vor allem bei Dachanlagen ist es nicht so einfach, sich die Gleichstromverkabelung hinter den Modulen anzusehen und auf diesem Weg Marderbisse zu entdecken.
Denn das Tier ist zwar und er Lage, ganze Kabel zu zerbeißen. Doch in der Regel nagt der Marder nur an den Gummiisolierungen und an einigen Steckersystemen. Dem Marder selbst passiert dabei nichts, selbst wenn er das Kabel durchbeißt. Denn er kommt in der Nacht, wenn die Module keinen Strom produzieren.
Beschädigte Kabel schnell auswechseln
Schon aus diesem Grund sollten die Kabel bei der Installation hochgebunden werden, damit sie nicht im Wasser liegen. Denn dann überstehen sie auch eine Zeit lang mit beschädigter Isolierung, ohne dass der Wechselrichter einen Isolationsfehler meldet. Dennoch sollten solche Kabel schnellstens ausgetauscht werden, da es dann beim Berühren der Modulrahmen durchaus zum elektrischen Schlag kommen kann.
Sollte der Marder tatsächlich das gesamte Kabel durchbeißen und die Kabelenden hängen in der Luft, ist dieses Risiko geringer. Denn dann ist der betroffene String komplett unterbrochen und es fließen keine Leckströme auf den Modulrahmen. Dann fällt aber auch komplett der Ertrag aus diesem String weg, was mit einem hoffentlich vorhandenen Monitoring schnell entdeckt wird. Ein komplett zerbissenes Kabel birgt aber ein anderes Risiko. Denn wenn die Kabelenden nahe genug beieinander hängen, kann es zu einem Lichtbogen kommen, der dann einen Brand der Anlage verursacht.
Steckersysteme ohne Gummi verwenden
Neben den Gummiummantelungen der Kabel sind bei den Tierchen aber auch MC3- und Radox-Steicher beliebt. Kunststoffsteckern wie MC4, Sunclix oder Solarlokstecker schenkt der Marder hingegen keine Aufmerksamkeit. Deshalb sollte sich der Installateur für solche Steckersysteme entscheiden, wenn schon bekannt ist, dass auf dem betreffenden Grundstück Marder anzutreffen sind.
Lochbleche schützen nur bedingt
Eine weitere Möglichkeit, die Anlage vor einem Marderbiss zu schützen ist, zunächst sämtliches Buschwerk am Gebäude, das bis zur Traufe reicht, entfernen. Denn das erschwert schon einmal dem Marder den Aufstieg auf das Dach.
Die kleinen Tierchen quetschen sich durch die kleinsten Öffnungen. Deshalb bieten um die Anlage installierte Lochbleche nur bedingt Schutz und auch nur, wenn die Löcher nicht zu groß sind. Zudem können die Lochbleche nur an den Modulen selbst und an der Dachhaut angeschraubt werden. Dann muss aber der Modulrahmen angebohrt werden, wodurch das Risiko besteht, dass der Anlagenbetreiber die Garantie auf seine Paneele verliert. Außerdem kriecht der Marder auch unter den Dachziegeln entlang, wenn er eine kleine Öffnung außerhalb der Einzäunung bemerkt. Dann findet er immer wieder eine Öffnung, durch die er unter dem Modulfeld wieder herauskriechen kann.
Bester Schutz: Verlegung im Wellenrohr
Eine bessere Lösung ist die Verlegung aller Leitungen in einem flexiblen Wellenrohr. Zwar ist das aufwändig und kostet Geld. Aber daran hat der Marder kein Interesse und kann auch nicht hineinkriechen. Das sollte aber auf jeden Fall UV-beständig sein. Das Wellenrohr muss aber so installiert werden, dass kein Wasser hineinlaufen kann, das dann im Rohr steht und die Isolierung der Solarkabel beeinträchtigt.
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Quelle
Der Bericht wurde von
der Redaktion „photovoltaik“ (su) 2018 verfasst – der Artikel darf nicht
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