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TV-Tipp: Klimafluch und Klimaflucht

3SAT | Mittwoch, 18.03.2020 | 20:15 – 21:15 Uhr

Wie viele Menschen bis zur Mitte unseres Jahrhunderts zu Klimaflüchtlingen werden, darüber gibt es verschiedene Ansichten. Doch wie immer die Zukunft aussieht – sie wird weniger human sein.

Immer mehr Menschen werden vor dem Klimawandel flüchten. Wie viele werden in Zukunft gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen? Dieser Frage geht die Dokumentation nach: in der Sahelzone, in Indonesien und in der russischen Tundra, den „Hotspots“ des Klimawandels.

Zum Beispiel durch das Anheben des Meeresspiegels. Auf den 17 000 Inseln des Staates Indonesien sind heute schon Tausende von Menschen unterwegs, weil ihre an den Küsten gelegenen Wohnorte im ansteigenden Wasser verschwinden.

„Das Leben allgemein wird nicht mehr so sein, wie wir es heute kennen“, sagt Rahmat Witolaer, Sonderbeauftragter für Klimawandel der indonesischen Regierung. „Es werden Seuchen ausbrechen. Und das globale Wirtschaftswachstum wird gestört werden von erbitterten Kämpfen – einer gegen den anderen: um Essen, um Wasser, vielleicht auch um gute Luft.“ Bis zu 170 Millionen Indonesier könnten schon bald zu Flüchtlingen werden.

An anderer Stelle ist es nicht zu viel Wasser, sondern zu wenig, was die Menschen zur Flucht antreibt. Der Tschadsee in der Sahelzone ist seit den 1960er-Jahren wegen der zunehmenden Hitze bereits um 90 Prozent geschrumpft. Im Laufe dieses Jahrhunderts wird er wahrscheinlich ganz verschwunden sein. Die rund 40 Millionen Menschen, die noch immer von ihm leben, werden dann gezwungen sein, weiter in Richtung Süden zu migrieren, dorthin, wo es noch mehr Regen gibt.

Die Dokumentation zeigt auch die Katastrophe anhand des Klimaflüchtlings Mohammed Ibrahim. Es wurde immer heißer und trockener, und Mohammed entschied sich, dahin zu gehen, wo die Temperaturen nicht so unmenschlich waren und es noch ein wenig Wasser gab: vom Niger hinüber in den Tschad und dann immer weiter Richtung Süden. Über mehrere Jahre, mit seiner Frau, seinen Kindern und seinen 70 Kamelen. Die Hitze verfolgte Mohammed und seine Tiere, von denen immer mehr verdursteten. Jetzt lebt er mit seiner Familie in einem Flüchtlingscamp nahe des Tschadsees. Nur sieben Kamele sind ihm geblieben.

3SAT | Mittwoch, 18.03.2020 | 20:15 – 21:15 Uhr | Das Video finden Sie auch hier

 

Quelle

3SAT 2020

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