ZDF „planet e“: „Talwärts: das Bröckeln der Berge“
Sind die jüngsten Steinschläge und Bergstürze in den Alpen eine Folge der Klimaerwärmung? Wie viele Bergstürze drohen in den nächsten Jahren? Und wie kann man die Risiken in den Griff bekommen?
Im ZDF, begibt sich die „planet e.“-Dokumentation „Talwärts – das Bröckeln der Berge“ auf die Suche nach Antworten.
Die Autoren Patrick Zeilhofer und Volker Wasmuth beleuchten den aufwendigen Einsatz von Behörden, Forschern und Anwohnern gegen den gefährlichen Steinschlag.
Der gewaltige Bergsturz mit acht Todesopfern am Schweizer Piz Cengalo im August 2017 hat drastisch vor Augen geführt, was Forscher schon länger beobachten: Die Instabilität der Berge nimmt zu – vor allem auf 2700 bis 3000 Metern Höhe. Denn der Kitt der Berge, der Permafrost, beginnt zu schmelzen. Wasser sickert in die Felsklüfte, der Druck im Innern der Berge steigt, der Fels wird instabil – Felsstürze und Steinschlag sind die Folge.
Der Schweizer Bergbeobachter Peter Schwitter zeigt die dramatischen Folgen des Klimawandels am Beispiel des Aletschgletschers im Kanton Wallis. Weil das Gletschereis immer schneller schmilzt, fehlt der Bergflanke Moosfluh der Gegenhalt – sie rutscht immer weiter ab. Allein 2017 haben sich die Felsen um 65 Meter talwärts geneigt.
Weltweit arbeiten Wissenschaftler daran, die Prozesse von Felsstürzen und Steinschlägen noch genauer zu verstehen. Forscher Andrin Caviezel vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos „inszeniert“ dafür am Flüelapass Steinschläge – nicht mit natürlichen Steinen, sondern mit speziellen Betonklötzen, in die er elektronische Sensoren baut. Die Forscher benötigen die Daten der Sturzbahnen für eine Software, die Steinschlag, Lawinen- und Murenabgänge simulieren kann. Mit ihrer Hilfe wollen sie künftig präziser vorhersagen, wie Steinschläge sich verhalten und welche Schutzmaßnahmen nötig sind.