ZDF-Umweltdoku planet e: „Zoff um den Gelben Sack“
Über neue Wertstofftonnen und steigenden Verpackungsmüll. Welcher Verpackungsmüll gehört in den Gelben Sack? Und wird zu guter Letzt nicht doch vieles einfach nur verbrannt statt recycelt?
Fragen, denen die Politik mit einem neuen Wertstoffgesetz begegnen will. Den „Zoff um den Gelben Sack“ beleuchtet die gleichnamige „planet e.“-Dokumentation am Sonntag, 1. November 2015, 14.35 Uhr im ZDF.
Seit Jahren stagnieren die Recyclingquoten, während die Verpackungsindustrie Rekordumsätze verbucht. Dabei zielte der 1991 eingeführte Grüne Punkt auf Müllvermeidung und -verwertung. Eine geschlossene Kreislaufwirtschaft war das Ziel – ganz ohne Müll. Doch die Bilanz ist ernüchternd: 617 Kilogramm Abfall wirft jeder von uns durchschnittlich pro Jahr immer noch weg – 20 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt.
Absurd sind oftmals schon die Sammelvorschriften: Der Plastikkleiderbügel landet im Restmüll, der Joghurtbecher aus Kunststoff als Verpackungsabfall im Gelben Sack. Noch absurder die Ergebnisse: Nur ein Drittel des mühsam Sortierten wird tatsächlich wiederverwertet, der Rest wandert zumeist als Brennstoff in Kraftwerke.
In diesen Tagen hat die Politik den Entwurf eines neuen Wertstoffgesetzes vorgelegt. Eine der wichtigsten Neuerungen sind deutlich höhere Recyclingquoten – bei Kunststoffen sollen in Zukunft mehr als 70 Prozent recycelt werden. Außerdem ist eine gemeinsame Wertstofftonne für alle Kunststoffe und Metalle geplant. Doch das bringt neuen Streit: Die Kommunen wollen den privaten Entsorgern die Wertstoffe nicht länger überlassen. Für sie gehört der Umweltschutz in öffentliche Hand. Droht der große Wurf zu scheitern? Auch dieser Frage geht die „planet e.“-Dokumentation von Angela Scheele nach.