68 Länder verpflichten sich zu Kohlenstoffbindung für Bodenschutz
Letzte Woche Freitag haben sich bei der Berliner Weltagrarministerkonferenz die Delegationen von 68 Ländern darauf geeinigt, durch den Schutz landwirtschaftlicher Böden einen Beitrag zu Klima- und Artenschutz zu leisten.
„Gesunde Böden sind ein Schlüsselfaktor, um den globalen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen”, heißt es in dem von den Minister*innen verabschiedeten Abschlusskommuniqué. Insbesondere für eine ausreichende und hochwertige Lebensmittelproduktion, Klimaschutz- und Anpassung sowie für den Artenschutz seien landwirtschaftliche Böden entscheidend. Alle Sektoren müssten zu einer nachhaltigen Landnutzung beitragen, so das Papier.
Klimaschutz durch Kohlenstoffspeicherung im Boden
Die Minister*innen einigten sich unter anderem darauf, Bodenbelastungen zu verringern und die weitere Degradation von Böden zu vermeiden. Zudem wollen die Länder agrarökologische und andere Ansätze unterstützen und Informationssysteme verbessern. Auch eine „nachhaltige Weidehaltung” habe eine positive Wirkung, heißt es in dem Kommuniqué.
Darüber hinaus betonten die Delegationen die Klimaschutzwirkung gesunder Böden. So wollen die Länder Carbon Farming fördern. Mittels dieser Praxis wird die Humusschicht in Böden erhalten und aufgebaut, um CO2 aus der Atmosphäre im Boden zu binden.
An der Konferenz nahmen auch Vertreter*innen internationaler Organisationen wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) teil. Zu der internationalen Konferenz, die den Abschluss des einwöchigen Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) bildete, hatte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir geladen. Bei der Konferenz handelt es sich um ein multilaterales Format, das Deutschland zum Austausch über die internationale Agrar- und Ernährungspolitik jährlich organisiert.
„Eine enge internationale Zusammenarbeit zwischen den Agrarminister*innen ist mein großer Wunsch, denn wir stehen weltweit vor enormen Herausforderungen”, sagte Özdemir zur Eröffnung der Konferenz und betonte dabei vor allem die Klimakrise. Diese habe weltweit zu Wetterextremen geführt – zuletzt in Ostafrika, das wegen Trockenheit aktuell mit der schlimmsten Hungersnot seit 35 Jahren konfrontiert sei, so Özdemir.