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811 Millionen Menschen weltweit leiden unter chronischem Hunger

Weltweit leiden bis zu 811 Millionen Menschen unter chronischem Hunger. Und mehr als zwei Milliarden Kinder, Frauen und Männer sind akut mangelernährt.

Einige Jahre ging die Zahl der Hungernden in vielen Teilen der Welt zurück, auch in Ländern des globalen Südens. 2005 lag sie bei 825 Millionen und sank bis 2014 auf 629 Millionen. Zuletzt nimmt der weltweite Hunger jedoch wieder zu.

Hunger weltweit: Zahlen & Fakten

© aktion-deutschland-hilft.de | So entwickelt sich der Hunger weltweit | ZumVergrößern anklicken!
  • Fast 193 Millionen Menschen in 53 Ländern und Territorien waren 2021 von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen: lebensbedrohlichem Hunger.
  • Das sind 40 Millionen mehr gegenüber dem bisherigen Höchststand im Jahr 2020.
  • Die meisten Menschen hungerten in der Demokratischen Republik Kongo, Afghanistan, Äthiopien und dem Jemen.
  • In Äthiopien, Madagaskar, dem Südsudan und dem Jemen waren 2021 insgesamt 570.000 Menschen vom Hungertod bedroht: viermal so viele wie 2020.
  • Der Krieg in der Ukraine verschärft die Situation. Das Land ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt. Aufgrund des russischen Angriffskriegs können Millionen Tonnen Getreide nicht ausgeführt werden. Transportwege sind sind versperrt, Felder können nicht bestellt werden oder sind vermint.
  • Die Demokratische Republik Kongo hat 80 Prozent und Madagaskar 70 Prozent der Weizenimporte aus Russland und der Ukraine bezogen.
  • Besonders fatal sind die Folgen für Somalia. Das Land hat 2021 mehr als 90 Prozent seines Weizens aus den Kriegsländern bezogen. Dort droht eine der schlimmsten Hungerkrisen weltweit.
  • Alle dreizehn Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger.
  • 2 Milliarden Menschen haben keinen regelmäßigen Zugang zu sicherer, nahrhafter und ausreichender Nahrung.
  • Gleichzeitig sind 13 Prozent der Erwachsenen weltweit übergewichtig.
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Kriege, Klimakrise und Corona verstärken den Hunger

Der zunehmende Hunger und die vielen Hungerkatastrophen haben unterschiedliche Ursachen.

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  • Konflikte wie der Krieg im Jemen sind den Vereinten Nationen zufolge die Hauptursache dafür, dass immer mehr Menschen in akute Ernährungsunsicherheit geraten.
  • Auch Wirtschaftsschocks, etwa infolge der Corona-Pandemie, führen zu mehr Hunger. Vor allem dann, wenn Lebensmittelpreise in schwindelerregende Höhe steigen.
  • Zudem leiden immer mehr Menschen unter der Klimakrise. Wenn Felder vertrocknen, Nutzvieh stirbt und Flucht der einzige Ausweg ist, wächst auch der Hunger.
  • Der Krieg in der Ukraine könnte die Katastrophe vergrößern, warnen Expert:innen. Russland und die Ukraine gehören zu den größten Weizenexporteuren der Welt.

SDGs: Hunger & Armut sollen bis 2030 verschwinden

In den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) lautet eines der Ziele der Vereinten Nationen, Hunger und Armut auf der Welt zu beseitigen. Aufgrund vieler Krisen sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Ziel bis 2030 erreicht wird.

Bis zum Ablaufen der Millennium-Entwicklungsziele 2015 hatten 72 von 129 Ländern das darin festgelegte Ziel erreicht, die Zahl der hungerleidenden Menschen zu halbieren.

Was tun gegen den Hunger in der Welt?

Depositphotos | Rhombur
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  • Die Erderwärmung zu bremsen, ist die größte Herausforderung. Zerstört der Mensch weiter seine eigene Lebensgrundlage, werden Hungersnöte und Wetterextreme zunehmen – und die Erde zu einem unbewohnbaren Ort.
  • Wirtschaftswachstum ist ein wichtiger Faktor für den Rückgang von Unterernährung. Jedoch müssen daran alle Bevölkerungsgruppen teilhaben – und es muss umweltfreundlich sein. Die Förderung von Kleinbäuer:innen und nachhaltiger Landwirtschaft können zum Erfolg beitragen.
  • Soziale Sicherungssysteme tragen zu einer Verringerung von Armut, Hunger und falscher Ernährung bei. Und sie ermöglichen Einkommenssicherheit, Gesundheitsversorgung und Zugang zu Bildung.
  • Katastrophenvorsorge verhindert Leid, bevor es geschieht! In vielen Ländern des globalen Südens leben große Teile der Bevölkerung von Land- und Viehwirtschaft. Dürre und Überschwemmungen, Desertifikation und Versalzung der Böden gefährden die Ernten und können zu Hungersnöten führen. Erhalten Menschen dürreresistentes Saatgut, kann die Ernte lange Trockenzeiten überstehen. Auch Getreidespeicher können Hungersnöte verhindern und Leben retten.
Quelle

Aktion Deutschland hilft 2022 | Quellen: FAO (The State of Food Security and Nutrition in the World 2020), Global Network Against Food Crises (Global Report on Food Crises 2022)

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