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Dicke Luft in Berlin

Die verkehrsbedingten Stickoxidwerte (NO2) in Berlin erreichen fast flächendeckend gesundheitsgefährdende Werte.

Das ist das Ergebnis einer von Greenpeace und der Universität Heidelberg durchgeführten Stichprobe. Gemessen wurde insgesamt 41 Mal an Hauptverkehrstrassen, in Innenräumen, Schulen und verkehrsberuhigten Wohngebieten. Dabei wurden hohe NO2-Werte dokumentiert. Laut aktuellem Forschungsstand hat NO2 einen von Feinstaub unabhängigen schädlichen Gesundheitseffekt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher den derzeit geltenden Jahresgrenzwert von 40µg/m3 deutlich zu senken. Stickoxide verursachen und verschlimmern Atemwegserkrankungen und führen zu vorzeitigen Todesfällen. „Die Stadt Berlin muss handeln, den gesundheitsschädlichen PKW-Verkehr reduzieren und die sauberen Alternativen umsetzen“, fordert Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser.

Dieselmotoren schädlicher als Benziner

Der heute von Greenpeace in Hamburg veröffentlichte Maßnahmenplan „Im Kern gesund“ kommt zu dem Ergebnis, dass die Luft in deutschen Innenstädten mit einfachen Mitteln in den kommenden zehn Jahren deutlich verbessert werden kann. Der größte Verursacher gesundheitsschädlicher Abgase ist nach wie vor der PKW-Verkehr. Hier hat sich in den vergangenen Jahren so wenig geändert, dass auch die EU-Kommission mit Fahrverboten für Deutschlands Innenstädte droht. „Das Verbessern der Luftqualität würde auch deutliche Fortschritte beim Klimaschutz im Verkehr bringen. Der Abgas-Skandal kann so als Chance für einen Neubeginn in der Mobilität genutzt werden“, sagt Moser.

Der schrittweise Abbau des Innenstadt-Autoverkehrs und die Vergrößerung der Fußgängerzonen ist ein Ankerpunkt der Greenpeace-Strategie. Dazu kommt ein Ausbau der E-Mobilität inklusive E-Bike Sharing, e-mobilen Lieferverkehr und ÖPNV. Der private PKW-Verkehr wird im Innenstadtbereich über eine nach Schadstoffklassen gestaffelte Mautgebühr schrittweise heruntergefahren. Die Greenpeace-Strategie wurde zusammen mit dem Stadtentwicklungs- und Verkehrsplanungs-Büro ‚urbanista‘ in Hamburg erarbeitet.

Andere EU-Städte gehen mit Maßnahmen für bessere Luft und weniger Autos voran

In vielen Städten innerhalb der EU wurde in den vergangenen Jahren der PKW-Verkehr – und damit auch die Schadstoffe – erfolgreich reduziert. London konnte durch die Einführung der „Congestion Charge“ die Luftqualität in der Stadt deutlich verbessern. Die Stadt Oslo erlaubt ab 2019 keine privaten PKW mehr in der  Innenstadt und will dafür ÖPNV und Radverkehr deutlich ausbauen.

Publikationen zum Thema

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Quelle

Greenpeace.de 2015

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