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© bigstock | volrabvaclav | Erneuerbare Energien haben eine gute Umweltbilanz, auch wenn man Herstellung und Recycling betrachtet.

Erneuerbare im Umweltcheck: Bessere Luft und geringere Wasserverschmutzung

Erneuerbare Energien verursachen nicht nur weniger Kohlendioxid. Sie haben eine gute Umweltbilanz, auch wenn Herstellung, Betrieb und Recycling betrachtet werden. Die Europäische Umweltagentur sieht positive Effekte auf Luft- und Wasserqualität.

Ein Vorteil Erneuerbarer Energien liegt klar auf der Hand: Außer bei der Energiegewinnung aus Biomasse fallen keine CO2-Emissionen an.

Aber wie sieht es mit den sonstigen Umwelteinflüssen aus, denn bei Produktion, Installation und Wartung von Windkraft oder Photovoltaikanlagen werden durchaus CO2-Emissionen verursacht. Zudem kann die neue Infrastruktur Lebensräume beeinträchtigen. Eine Studie der Europäischen Umweltagentur EEA hat sich der Frage nach den Umweltwirkungen in einem ganzheitlichen Ansatz genähert.

Das Fazit: Erneuerbare Energien mindern nicht nur den CO2-Ausstoß, der sonst aufgrund fossiler Brennstoffe entstehen würde, sondern haben auch positive Effekte auf die Luft- und Wasserqualität.

Ausgehend von den Veränderungen des Strommixes seit 2005 wurden die Veränderungen in verschiedenen Wirkungskategorien untersucht. Ziel war es abzuschätzen, wie sich wichtige Umweltfaktoren durch den gestiegenen Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in der EU verändert haben. Untersucht wurde der Zeitraum zwischen 2005 und 2018. Die Forscher nahmen als Wirkungskategorien den Klimawandel, die Nährstoff- und sonstigen Stoffanreicherungen im Wasser, die Feinstaubbildung und die Versauerung der Böden in den Blick.

Weniger Druck auf Ökosysteme

Die gestiegene Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in der EU hat nach dem Fazit der Behörde den Druck auf die Ökosysteme allem Anschein nach verringert. Grundlage für diese Aussage sind nicht real gemessene Werte, weil diese auch durch andere Ursachen beeinflusst werden. Vielmehr wurde ausgehend vom Lebenszyklus der Erneuerbaren und ihrem Materialverbrauch analysiert, welche Umwelteinflüsse aus dem Zubau resultieren.

Die Veröffentlichung der EEA zeigt aber auch Handlungsfelder auf, die der steigende Zubau mit sich bringt: die Rohstoffbeschaffung und Lieferketten für Photovoltaik und Biomasse und die Balance zur Bewahrung von Lebensräumen und Ökosystemen. Denn große Solarparks, aber auch Windräder an Land und See benötigen Fläche, die ökologisch wertvoll ist. Wenn Energiepflanzen nur für die Nutzung in einer Biomasse-Anlage angebaut werden, bedeutet auch das einen erheblichen Flächenbedarf und damit die Beeinträchtigung von Lebensräumen.

Die Bewertung zeigt zudem, dass Erneuerbare-Energien-Anlagen größere Mengen an Metallen und anderen Mineralien pro erzeugter Stromeinheit benötigen. Jedoch haben sie in fast allen untersuchten Kategorien geringere Umweltauswirkungen als aus fossilen Brennstoffen erzeugter Strom.

Wiederverwertung der Materialien verbessern

Photovoltaik wird in diesem Zusammenhang besonders erwähnt. Bei der Verarbeitung wird relativ viel Metall verwendet, vorwiegend Kupfer, aber auch Silber, Nickel und Zink und bei der Reinigung von Silizium fällt Chlor an. Daraus resultiert im Modell ein Einfluss auf die Schadstoffanreicherung in Gewässern. Deshalb gelte es, eine bessere Wiederverwertung von Altmaterialien zu erreichen.

Weil die weltweite Herstellung von Photovoltaikmodulen und Komponenten bereits in großen Mengen erfolgt und dafür viel Strom und Wärme notwendig ist, führt der kumulative Effekt zu relativ hohen Gesamtemissionen. Ein verstärkter Einsatz von Erneuerbaren Energien in den Herstellungsprozessen würde dazu beitragen, die Emissionsintensität zu senken.

Mit 34 Prozent der gesamten Stromerzeugung hat sich der Anteil der Erneuerbaren Energien in Europa seit 2005 fast verdoppelt. Dennoch kam mit einem Anteil von 38 Prozent im Jahr 2019 insgesamt mehr Strom aus fossilen Brennstoffen als aus erneuerbaren Quellen. Immer noch ist der EU-Stromsektor für fast ein Viertel aller EU-Treibhausgasemissionen verantwortlich. Er bleibt auch eine wichtige Quelle für Versauerung der Böden, Wasserverschmutzung und die Bildung von bodennahem Ozon.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion “energiezukunft“ (pf) 2021 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! | energiezukunft | Heft 29 / 2019 | „Urbane Energiewende“ |  Jetzt lesen | Download

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