Europa bekommt mehr Hitzewellen
Seit dem Jahr 2000 hat die Wahrscheinlichkeit für Hitzewellen in Europa dramatisch zugenommen.
Während sie Anfang der 2000er Jahre noch bei zwei Ereignissen pro Jahrhundert lag, ist sie nun auf zwei Hitzewellen pro Jahrzehnt gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des britischen Hadley Center in einer jetzt im Fachmagazin Nature Climate Change veröffentlichten Studie.
Sommerliche Hitzewellen liegen der Definition nach um mindestens 1,6 Grad Celsius über dem langjährigen Durchschnitt der Sommertemperaturen der Jahre 1961 bis 1990. Bei „extremen Hitzewellen“ – wie der im im Sommer 2003 – steigen die Temperaturen sogar um 2,3 Grad Celsius über diesen Durchschnitt.
„Die Chance für solche extremen Hitzewellen, wie wir sie im Sommer 2003 gesehen haben, hat sich von einem solchen Ereignis in 1.000 Jahren auf ein Ereignis in 100 Jahren erhöht“, sagte der Leitautor der Studie Nikos Christidis. Die Prognosen gingen nun sogar davon aus, dass solche Ereignisse zwischen 2030 und 2040 zur Normalität würden.
Schon länger weisen Wissenschaftler darauf hin, dass Hitzewellen im Zuge des Klimawandels zum einen häufiger auftreten und zum anderen heftiger werden. Der Blick auf die vergangenen zehn bis 15 Jahre offenbare nun, wie stark eine Veränderung der Durchschnittstemperaturen die Wahrscheinlichkeit für Hitzewellen erhöhe.
„Unsere Studie zeigt, wie schnell sich unsere Verwundbarkeit gegenüber Hitzeextremen erhöht“, sagte der Ko-Autor der Studie Peter Stott. Das werde dazu führen, dass ein Sommer wie der im Jahr 2003 zum Ende des Jahrhunderts als kühl wahrgenommen wird.