Experten kündigen Mega-El-Niño an
Schon seit März herrschen laut der US-Wetterbehörde NOAA „El-Niño-Bedingungen“ – doch das Schlimmste komme erst noch, heißt es nun von den Meteorologen.
„Dieser El Niño könnte zu den stärksten seiner Art seit Beginn der Aufzeichnungen 1950 werden“, sagte Mike Halpert, Vizechef des NOAA-Klimaprognosezentrums, in der US-Hauptstadt Washington.
Bis zum kommenden Frühjahr wird das Wetterphänomen möglicherweise andauern, bei dem die Oberfläche in einem Teil des tropischen Pazifiks monatelang mindestens ein halbes Grad Celsius über dem Durchschnitt liegt, woraufhin sich die Strömungsrichtung – normalerweise von Peru nach Indonesien – umkehrt. Die dann von Südostasien nach Südamerika fließenden riesigen Mengen warmen Wassers können in großen Teilen der Erde Wetterextreme hervorrufen. Außerdem ist die globale Temperatur einige Monate nach einem El Niño oft besonders hoch.
Dieses Jahr hat sich der Pazifik allerdings besonders stark aufgeheizt. In den nächsten Monaten werde die Wassertemperatur an seiner Oberfläche zwei Grad über dem Durchschnitt liegen, heißt es in der NOAA-Prognose. Solche Werte wurden bisher nur bei drei El-Niño-Ereignissen gemessen. Die Folgen könnten, warnen die Meteorologen, dementsprechend stärker als sonst ausfallen. In vielen Regionen drohen Dürren, in anderen wiederum Stürme und starke Niederschläge.
Für Kalifornien könnte das ein Segen sein – der dürregeplagte US-Staat bekam bei starken El-Niños bisher viel Regen ab. Halpert dämpfte aber allzu optimistische Erwartungen: Um die Trockenheit der vergangenen vier Jahre auszugleichen, werde selbst das nicht reichen.