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Screenshot/CBC | Naturschauspiel: Bei der Canadian Broadcasting Corporation gibt es einen Film zu den Niagara-Fällen am 20. Februar.

© Screenshot/CBC | Naturschauspiel: Bei der Canadian Broadcasting Corporation gibt es einen Film zu den Niagara-Fällen am 20. Februar.

Extremwetter: Niagarafälle „zugefroren“

So kalt war es im Nordosten der USA seit Jahrzehnten nicht mehr: Die extrem kalte Polarluft hat sogar die Niagara-Fälle erstarren lassen.

Wie der kanadische Sender CBC berichtet, haben sich an den Niagarafällen spektakuläre Eistürme gebildet, die so aussehen, als würden die ewigen Wasserfälle stillstehen. Am Freitag wurden minus 35 Grad gemessen, auch die Großen Seen im Mittleren Westen der USA sind zum großen Teil mit Eis bedeckt. In vielen Gegenden des Landes ist es so kalt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. 180 Millionen US-Amerikaner von Neuengland bis Florida sind von der Kältewelle betroffen.

Dabei war Nordamerika erst im vergangenen Winter von einer extremen Wetterlage mit Tiefsttemperaturen betroffen. Vor 13 Monaten wurde dabei ein landesweiter Kälterekord in Montana gemessen, damals fiel in dem nordwestlichen Bundesstaat das Thermometer auf minus 52 Grad Celsius. Zum Vergleich: Zur selben Zeit war es am Südpol mit minus 34 Grad Celsius deutlich wärmer. Auch vor Jahresfrist waren die Großen Seen zugefroren. Das war davor zuletzt 1979 der Fall.

Vor Jahresfrist hatte Stefan Rahmstorf, Professor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, zum damals ungewöhnlichen Winter in den USA geurteilt: „Das seltsame Temperaturmuster hängt mit dem verrücktenJetstream zusammen.“ Rahmstorf verwies auf einen möglichen Ansatz, wie sich solche ungewöhnlichen, damals stabilen kalten Großwetterlagen mit dem Klimawandel erklären lassen: Zum einen verringere sich der Temperaturunterschied zwischen der sich schneller erwärmenden Arktis und anderen Regionen. Zum anderen fänden Erwärmung und Abkühlung über den Kontinenten sehr viel schneller statt als über den Ozeanen. Diese Unregelmäßigkeiten brächten die Jetstreams durcheinander. Ob dieses extreme Wetter-Phänomen ein Jahr später schon wieder zu beobachten ist, steht derzeit noch nicht fest.

Eine Studie der australischen Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) ist aber gerade zu dem Schluss gekommen, dass die Erderwärmung das Risiko für Extremwetterereignisse deutlich erhöht. Für die USA registrierte die Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA gerade einen Monat voller Wetteranomalien: Der Januar sei insgesamt wärmer und in vielen Gebieten trockener als im langjährigen Durchschnitt gewesen.


Naturschauspiel: Bei der Canadian Broadcasting Corporation gibt es einen Film zu den Niagara-Fällen am 20. Februar.
Phantastische Fotos von den gefrorenen Niagarafällen gibt es hier

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2015

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