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pixabay.com | geralt | Erde behüten

© pixabay.com | geralt | Erde behüten

Für Ernährungssicherheit trotz Klimakrise und Krieg

Um die Welternährung zu sichern, ist eine Wende hin zu mehr pflanzlichen und weniger tierischen Lebensmitteln nötig. Das erklären Forschende in einem soeben veröffentlichten ‚Policy Brief‘.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat eine Verknappung mancher Agrarprodukte sowie von mit Gas hergestelltem Mineraldünger ausgelöst. Die Folge ist ein Preisanstieg bei Lebensmitteln. Gleichzeitig bedrohen mit der zunehmenden Klimakrise Dürren und Sturzfluten die Ernten weltweit. Die Forschenden zeigen die Zusammenhänge auf – und machen konkrete Empfehlungen, wie eine Ernährungswende eingeleitet werden könnte.

Während weltweit rund 80% der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Produktion tierischer Lebensmittel genutzt wird, tragen diese nur zu 18% der globalen Kalorienversorgung bei, so die Forschenden. Wenn ein größerer Teil der Ackerflächen für die Erzeugung von Essen für Menschen statt von Futter für Tiere genutzt würde, ließe sich das Angebot von Lebensmitteln rasch und nachhaltig ausweiten und Preisanstiege und Hunger vermindern. Weniger Flächenverbrauch für die Landwirtschaft könnte zugleich das Artensterben reduzieren. Zudem ist klar: Die Erzeugung tierischer Lebensmittel führt zu einem erheblichen Ausstoß von Treibhausgasen und damit der globalen Erwärmung mit ihren Wetterextremen. Auch hier würde eine Wende hin zu mehr pflanzlicher Ernährung helfen.

Die Forschenden schlagen drei Maßnahmen vor:

  1. Einen Transformationsfonds zur Umstellung der Außer-Haus-Verpflegung, etwa in Kantinen, und zur Förderung von Landwirten und Landwirtinnen beim Ausbau der Produktion von Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse.
  2. Die Einführung bestimmter wirkungsvoller Entlastungspakete und Lenkungsabgaben für Verbraucherinnen und Verbraucher.
  3. Eine Zukunftskommission Ernährung und Landwirtschaft sowie die Kompetenzerweiterung des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz zum Monitoring des Transformationsprozesses.
Quelle

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) 2022)

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