Grüne und schwarze Flaggen für die Alpen
„Die Alpenkarawane“ ist eine symbolische Reise von Legambiente durch die italienischen Alpen. Dabei verleiht sie den grössten Umweltsündern eine schwarze Flagge. Vorbilder werden mit einer grünen Flagge gelobt.
Die Strassenbahngesellschaft im Val Seriana in der Lombardei hat für die effiziente Verwaltung der Mobilität auf der Schiene eine grüne Flagge erhalten; ebenso die Viehzüchter im Südtiroler Wipptal, die gemeinsam eine Biogasanlage betreiben. Auch der konstante Widerstand einer Gruppe von Einheimischen und BesucherInnen gegen Heliskiing im Aostatal wurde gewürdigt. «Es handelt sich hierbei um Beispiele, die es wert sind, miteinander vernetzt und nachgeahmt zu werden», sagt Rossella Muroni, Präsidentin von Legambiente Italien.
Mit schwarzen Flaggen hingegen versieht die italienische Umweltorganisation auf ihrer «Alpenkarawane» Verwaltungen, Unternehmen und Initiativen, die einer grünen Wende für die alpine Wirtschaft ablehnend gegenüber stehen. Eine davon ging an das italienische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, weil es eine Bewilligung für die Nutzung von Wasserressourcen zur Energiegewinnung nicht erneuert hatte. Das hat für Italien Sanktionen der Europäischen Union zur Folge.
Eine schwarze Flagge gibt es auch für die Regionalverwaltung der Region Piemont für die Tatsache, dass sie keine geeigneten Gebiete für nachhaltige Energieträger ausgewiesen hat, und für einige piemonteser Gemeindeverwaltungen, die Heliskiing unterstützen. Für den Bau eines Einkaufszentrums erhielt die Stadtgemeinde Bozen eine schwarze Flagge, weil sie dafür eine öffentliche Fläche opferte.