Hohe Energiekosten trüben Weihnachtsvorfreude
LichtBlick Umfrage zeigt: Jede*r Dritte plant weniger Weihnachtsbeleuchtung als im vergangenen Jahr – Verbraucherinnen und Verbraucher möchten weniger Festtagbeleuchtung
Die steigenden Energiepreise veranlassen viele Menschen dazu, sich zum Start in den Herbst und Winter intensiv mit dem eigenen Energieverbrauch und Einsparpotential im Haushalt zu beschäftigen. Das wirkt sich auch auf die Planung für die Weihnachtszeit aus: Jede*r Dritte (34 Prozent) möchte in diesem Jahr weniger festliche Beleuchtung zuhause – vor allem um Energie zu sparen. Das zeigen die Ergebnisse der 12. repräsentativen LichtBlick Weihnachtsumfrage, die das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Ökostromanbieters durchgeführt hat.
„Schon in sieben Wochen beginnt die Adventszeit, doch für viele Verbraucher*innen wird es bis dahin und darüber hinaus wichtiger sein, ihren Strom- und Gasverbrauch zu senken. Das könnte die Weihnachtsstimmung insgesamt ein wenig trüben. Eine ‚Weihnachts-Normalität‘ erreichen wir unter diesen Umständen und nach zwei Jahren Corona-Pandemie wohl auch in diesem Jahr nicht“, so Ata Mohajer, Communication Manager bei LichtBlick.
Neuer Rekord: 19,9 Milliarden Lämpchen
Zwar besitzen die Deutschen mit rund 19,9 Milliarden Lämpchen und 233 Millionen Leuchtgeräten mehr als im vergangenen Jahr (19,5 Milliarden bzw. 227 Millionen).
Allerdings ist die Zahl deutscher Haushalte im Vergleichszeitraum um rund 130.000 gewachsen. Im Schnitt kommen damit sechs Leuchtgeräte auf einen Haushalt – und damit genauso viele wie im vergangenen Jahr. Erstmals stagniert dieser Wert.
Energiesparen beim Weihnachtsbaum schont das Klima zusätzlich
Für rund drei Viertel (73 Prozent) ist Energiesparen der Hauptgrund, um weniger Weihnachtsbeleuchtung zu nutzen. Ein erster und wichtiger Schritt: Der Großteil der Festtagsbeleuchtungen (78 Prozent) besteht aus den sparsamen LED-Leuchten. Damit sinkt der Stromverbrauch immerhin auf 614 Millionen Kilowattstunden (2021: 623 Millionen Kilowattstunden) – das entspricht allerdings immer noch dem Jahresverbrauch einer mittleren Stadt mit 205.000 Haushalten.
Auch das Klima würde von weniger Lämpchen profitieren. Die Weihnachtsbeleuchtung verursacht aufgrund des Strommix in den deutschen Haushalten insgesamt 215.000 Tonnen CO₂ – eine enttäuschende Bilanz. Allerdings: sollten tatsächlich ein Drittel aller Verbraucher*innen weniger oder gar keine Beleuchtung nutzen, könnten bis zu 6,8 Milliarden Lämpchen und damit immerhin rund 73.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Besonders nachhaltig für das Klima wäre in beiden Fällen der vollständige Umstieg auf Ökostrom – dann könnte die gesamte Menge an CO₂ vermieden werden.
Wunsch nach weniger öffentlicher Weihnachtsbeleuchtung
Wie schon in den vergangenen Jahren setzt sich der Abwärtstrend beim Wunsch nach weihnachtlicher Lichterstimmung an öffentlichen Plätzen und Gebäuden weiter fort. Nur noch 67 Prozent möchten stimmungsvolle Beleuchtung in Städten und Gemeinden zur Weihnachtszeit – in den vergangenen beiden Jahren waren es noch 78 Prozent (2020) bzw. 74 Prozent (2021).
Doch mit der Weihnachtsbeleuchtung beschäftigen sich derzeit nicht nur Verbraucher*innen – auch Städte und Kommunen prüfen aktuell, inwieweit eine öffentliche Weihnachtsbeleuchtung trotz Energiesparmaßnahmen möglich ist. Der komplette Umstieg auf LED und Ökostrom, wie ihn einige Städte momentan in Betracht ziehen, wirkt sich positiv auf den Energieverbrauch und die CO₂-Bilanz aus – ebenso feste Uhrzeiten für öffentliche Weihnachtsbeleuchtungen. Eine bundeseinheitliche Regelung gibt es dafür bislang aber noch nicht.