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depositphotos.com | alistairjcotton | In toten Zonen finden Lebewesen wie Fische oder Krebse nicht ausreichend Sauerstoff und verelenden oder müssen in andere Gebiete ausweichen. Das gilt auch für Süßwasserseen, wie hier abgebildet, überwiegend sind aber die Meere betroffen.

© depositphotos.com | alistairjcotton | In toten Zonen finden Lebewesen wie Fische oder Krebse nicht ausreichend Sauerstoff und verelenden oder müssen in andere Gebiete ausweichen. Das gilt auch für Süßwasserseen, wie hier abgebildet, überwiegend sind aber die Meere betroffen.

Klimawandel dehnt Totwasserzonen aus

nfolge des Klimawandels können sich sogenannte Totwasser-Zonen in Zukunft noch weiter ausdehnen.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Smithsonian Environmental Research Center (SERC) im US-Bundesstaat Maryland, die in der Fachzeitschrift Global Change Biology veröffentlicht wurde. Anhand von 400 untersuchten Gebieten konnten die Forscher mehr als ein Dutzend direkter oder indirekter Auswirkungen des Klimawandels – wie Temperaturanstieg, Versauerung oder Extremwetter – in Zusammenhang mit Totwasser-Zonen bringen. 

Demnach liegen rund 94 Prozent der sauerstoffarmen Zonen genau in den Regionen, denen bis zum Ende des Jahrhunderts eine Erwärmung um mindestens zwei Grad vorausgesagt wird. „Unsere Studie legt nahe, dass wir den Zusammenhang von Klimawandel und Totzonen bislang unterschätzt haben und ebenso die Auswirkungen auf das marine Leben“, sagte Keryn Gedan, Ko-Autorin der Studie und Ökologin am SERC und der University of Maryland. 

Totwasser-Zonen sind Gebiete in Gewässern, in denen der Sauerstoffgehalt so gering ist, dass Fische, Krebse oder andere Tiere dort nicht überleben können. Diese death zones werden hauptsächlich durch eine massive Algenblüte verursacht, die aufgrund starker Einleitungen von Stickstoffen und Phosphaten aus der Landwirtschaft entstehen. Beim Abbau der Nähstoffe verbrauchen die Cyanobakterien den Sauerstoff aus dem Wasser und hinterlassen sauerstoffarme, tote Zonen. 

Auch in tieferen Wasserschichten kommen Totzonen vor, die bislang von herabsinkendem, angereichertem Wasser wieder mit Sauerstoff versorgt werden. Erwärmt sich die Meeresoberfläche, kann nicht mehr so viel Sauerstoff gebunden und in die Tiefe befördert werden. Eine weitere Erwärmung des Meeres im Zuge des Klimawandels könnte deshalb nicht nur die Situation der Fische der oberen Wasserschichten verschlechtern, sondern auch dauerhaft die in der Tiefe lebenden Organismen schädigen. 

Denn gerade wenn sich die Temperatur der Meere erhöht, benötigen Fische oder Krabben wegen des beschleunigten Stoffwechsels mehr Sauerstoff. Doch der wird infolge der Wassererwärmung immer rarer.

Laut der Studie steigt weltweit die Anzahl der toten Zonen exponenziell an, sie verdoppelt sich seit 1960 in jedem Jahrzehnt. Mit einer Fläche von bis zu 52.000 Quadratkilometern bilden Regionen im Golf von Mexiko und im Mittelmeer die größten Totwasserzonen der Welt. 

Aber auch in der Ostsee breiten sich die „Todeszonen“ immer weiter aus und nehmen bereits eine Gesamtfläche von 60.000 Quadratkilometern ein.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | pie 2014

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