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Klimawandel „gefährlicher als Terrorismus“

Vor der Verdreifachung der Lebensmittelpreise, vor massenhafter Migration, vor zunehmendem Terrorismus und tödlichen Hitzewellen – verursacht durch den Klimawandel – warnt ein Bericht, der im Auftrag des britischen Außenministeriums erstellt wurde.

Für den Klimawandel empfiehlt das internationale Forscherteam ein Risikomanagement, wie es für die nationale Sicherheit oder das Gesundheitswesen üblich sei. Darüber hinaus müsse die Politik die Treibhausgasemissionen „direkt“ senken und den Ausbau erneuerbarer Energien fördern.

Im Vorwort des Berichts bewertet die britische Staatsministerin im Außenministerium, Joyce Anelay, die indirekten Auswirkungen des Klimawandels als weitaus bedrohlicher als die Weiterverbreitung von Atomwaffen oder Terrorismus. Ein ganzheitlicher Ansatz sei erforderlich, um die Risiken der Erderwärmung abzuschätzen. Dabei müsse die Klimapolitik der Staaten ebenso berücksichtigt werden wie die Prozesse des Klimawandels und die Auswirkungen der Erderwärmung auf Wirtschaft und Sicherheit. Der Klimawandel solle in ähnlich umfassender Weise überwacht werden, wie es bezüglich der Verbreitung von Atomwaffen üblich ist, forderte Anelay.

Dem Bericht zufolge könnten Fluten, die in einem verheerenden Ausmaß sonst nur alle 30 Jahre vorkommen, künftig alle drei Jahre auftreten. Im Gegenzug wird sich die Zahl der Menschen, die dramatischem Wassermangel ausgesetzt sind, künftig verdoppeln. Ohne eine drastische Begrenzung der weltweiten Kohlendioxidemissionen droht extreme Trockenheit Ackerland in Südafrika, in den USA und in Südasien zu vernichten und damit die Lebensgrundlage von Millionen Menschen zu zerstören.

Allen Warnungen zum Trotz will die britische Regierung Fracking schneller ermöglichen, als bislang geplant. Demnach soll die Industrie schon nach Erdgas bohren dürfen, bevor eine Genehmigung erteilt wurde. Derzeit sind für Frackingvorhaben Testbohrungen erforderlich, die Auswirkungen des Fracking auf die Wasserqualität messen und geplante Fracks bis zu einem Jahr verzögern können. Die Regierung hofft so, Verzug bei neuen Frackingvorhaben zu vermeiden. Neuere Studien zeigen, dass beim Fracking deutlich mehr Methan freigesetzt wird als bislang angenommen. Methan ist rund 30-mal so klimawirksam wie Kohlendioxid.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | kir 2015

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