Klimawandel wird Australier nach Tasmanien vertreiben
Der Klimawandel werde massive Auswirkungen auf das Leben in Australien haben.
Das sagt der deutsche Professor Stefan Arndt von der Universität Melbourne der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Kritisch wird die zunehmende Intensität und Häufigkeit von Hitzewellen sein. Das sind regelrechte Killer – vor allem für alte und kranke Menschen“, so der Ökologe, der seit 18 Jahren in Australien lebt.
„In Melbourne gab es etwa 2009 eine massive Hitzeperiode, die auch Brände nach sich zog. An den Folgen der Hitze starben jedoch zehnmal mehr Leute als durch die Feuer.“
Um diesem Klima zu entgehen, hätte sich schon jetzt ein Großteil der australischen Klimaexperten Land auf der südlich gelegenen Insel Tasmanien gekauft. „Das wird der Standort sein, wo man in der Zukunft noch am besten leben kann.“
Derzeit leidet Australien unter heftigen Bränden in den Küstenregionen. Diese seien auf den Klimawandel zurückzuführen, so Stefan Arndt. „Daran zweifelt in Australien fast niemand.“ Alleine in der Umgebung von Melbourne sei zwischen 2001 und 2011 so viel Wald abgebrannt wie in den 50 Jahren zuvor. Dies könne für einzelne Arten oder bestimmte Wälder zu Problemen führen.
Arndts Befürchtung: „Das Waldgebiet wird zu trockenem Buschland – ein ganz neues Ökosystem entsteht.“ Der Professor für Ökosystem- und Forstwissenschaften plädiert daher für Prävention durch kontrollierte Brände und Brandschneisen. „Darüber hinaus muss die Regierung endlich die Klimakrise anerkennen und schleunigst von der Kohlekraft auf erneuerbare Energien umstellen.“