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Rémi Stosskopf | Wikimedia Commons - Pannen ohne Ende: Seit Samstagabend stehen beide Reaktoren im AKW Fessenheim still.

© Rémi Stosskopf | Wikimedia Commons – Pannen ohne Ende: Seit Samstagabend stehen beide Reaktoren im AKW Fessenheim still.

Leck im Atomkraftwerk Fessenheim

Seit einem Zwischenfall am Samstagabend steht das französische Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass still. 

Wegen undichter Rohrleitungen außerhalb der Nuklearzone musste die Stromerzeugung im Reaktorblock 1 gegen 19 Uhr gestoppt werden. Bislang ist die Ursache für das Leck unklar. Gegenüber französischen Medien behauptete der Kraftwerksbetreiber EDF, dass der Vorfall „keinen Einfluss auf die Anlagensicherheit, die Umwelt und die Sicherheit des Personals“ habe.

Zuvor war bereits Reaktorblock 2 in der Nacht von Freitag zu Samstag wegen einer geplanten Wartung, die mehrere Wochen dauern soll, vom Netz genommen worden. Damit musste das AKW zum zweiten Mal innerhalb von zehn Monaten komplett abgeschaltet werden. Atomkraft-Gegner forderten erneut die Stilllegung des Kraftwerks.

Fessenheim ist das älteste noch im Betrieb befindliche Atomkraftwerk Frankreichs. Es steht am Rhein an der Grenze zu Deutschland, nahe der Stadt Freiburg. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Störfallen, bei denen teilweise auch radioaktive Stoffe entwichen. Jeder der beiden Reaktoren verfügt über eine Leistung von 900 Megawatt, dennoch ist Fessenheim eines der leitungsschwächsten Kraftwerke Frankreichs. In den vergangenen Jahren will EDF fast 500 Millionen Euro in das marode Kraftwerk investiert haben, um die Sicherheit zu verbessern.

Erst im Januar hatte der französische Präsident François Hollande angekündigt, das Atomkraftwerk endgültig vom Netz zu nehmen. Bevor Hollande 2012 zum Präsidenten gewählt wurde, hatte er versprochen, das Uralt-AKW zu schließen, wenn der Kraftwerksneubau Flamanville den Betrieb aufnimmt. Geplanter Termin dafür war Ende 21016. Doch wann Fessenheim endgültig abgeschaltet wird, ist bislang offen.

Quelle

klimaretter.info/kir 2015

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