‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Maut für Autos – Hat Seehofer recht?

„Die Autofahrer sind doch nicht die Melkkühe der Nation“, sagen viele reflexartig, wenn es darum geht, das Autofahren in Deutschland teurer zu machen. Tatsache aber ist, dass Autofahrer schon immer mehr Kosten verursachen als sie für das Fahren eines Autos bezahlen. Auch deshalb sind die Straßen hierzulande oft in einem katastrophalen Zustand.

Hat also Horst Seehofer recht, wenn er wieder einmal eine PKW-Maut verlangt? Und dies sogar zur Vorbedingung einer neuen Koalition macht?

Mit seinem aktuellen Vorschlag, eine PKW-Maut für Ausländer einzuführen, bedient der bayerische Ministerpräsident die Argumentation des deutschen Stammtischs, für den „die Ausländer“ eh an allem schuld sind, auch am Zustand unserer Straßen.

Umweltexperten wissen schon lange, dass der Slogan „Freie Fahrt für freie Bürger“, also die Autophilosophie des letzten Jahrhunderts nicht für unsere Zeit zu gebrauchen ist. Auch EU-Recht steht dem Seehofer-Vorschlag entgegen, der das natürlich weiß. Fast alle unsere Nachbarn erheben eine Maut – allerdings für alle und nicht nur für Ausländer.

Diese Maut bietet eine Möglichkeit, Autofahrer gerechter an den Kosten, vor allem an den Folgekosten des Autofahrens, zu beteiligen.

Gemessen an den Kosten ist das Auto in der gesamten Mobilität erheblich privilegiert. Dieses Privileg ist schlicht antiquiert. Eine Mehrbelastung des Autos ist unausweichlich in der nächsten Legislaturperiode.

Da hat Seehofer recht. Diese Mehrkosten müssten allerdings gestaffelt sein: umweltfreundlichere Autos zahlen weniger, Spritfresser mehr. So könnten die Mehrkosten auch gerechter und ökologischer verteilt werden.

Quelle

© Franz Alt 2013

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren