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© bigstock | melis | Sonnenlicht und Klimawandel: tun giftigen Algen gut.

Meeresoberfläche mit Wärmerekord

0,8 Grad Celsius über der Durchschnittstemperatur.

16 Jahre nach dem bisherigen Rekordjahr 1998 hat die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Meere in diesem Sommer einen neuen Höchststand erreicht. Das geht aus der Analyse von Temperaturdaten durch den Klimawissenschaftler Axel Timmermann vom International Pacific Research Center der Universtität Hawaii hervor. 

Seit 1854 gibt es die Messungen. Das bisherige Rekordjahr war 1998, als das El-Niño-Phänomen aufgetaucht war. Zwischen 2000 und 2013 war der Anstieg der Meeresoberflächentemperatur zum Stillstand gekommen – und das, obwohl die CO2-Konzentration konstant gestiegen ist. „Die globale Meereserwärmung 2014 ist vor allem auf den Nordpazifik zurückzuführen, der sich weit über jeden bisher gemessenen Wert erhitzt hat und die Wirbelsturm-Pfade verschoben, die Passatwinde geschwächt und die Korallen der Hawaii-Inseln gebleicht hat“, sagte Timmermann. 

Das erwärmte Wasser im Nordpazifik war im April und Mai laut dem Forscher durch Westwinde entlang des Äquators in den Ostpazifik geleitet worden. „Die Rekord-Treibhausgaskonzentration und anormal schwache Nordpazifik-Passatwinde, die normalerweise die Meeresoberfläche abkühlen, haben weiter zu dem Anstieg der Meeresoberflächentemperatur beigetragen“, sagte Timmermann. Nach Angaben von Andreas Villwock vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (Geomar) kann der diesjährige Effekt auch mit dem El-Niño-Phänomen zusammenhängen, das sich dieses Jahr andeutet. 

Die globale Oberflächentemperatur hat sich seit den 1970er Jahren kontinuierlich erhöht. Seit etwa 15 Jahren aber verlief der Temperaturanstieg sehr viel langsamer. Forscher gehen davon aus, dass bis zu 90 Prozent der von der Erde zusätzlich aufgenommenen Energie in den Tiefen der Ozeane „verschwunden“ ist. 

Messtechnisch ließ sich das bislang schwer nachweisen, weil es angesichts der Größe und Tiefe der Ozeane viel zu wenig Messpunkte gibt. Nur die Oberfläche zu betrachten führt ebenfalls nicht zum Ziel, weshalb der Physiker Stephen Briggs vorgeschlagen hatte, stattdessen den durchschnittlichen Anstieg des Meeresspiegels zugrunde zu legen. Der ist seit 1993 mit durchschnittlich drei Millimetern pro Jahr im Gegensatz zur Oberflächentemperatur kontinuierlich weiter gestiegen.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | bra 2014

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