Plastikabkommen: Zweite Verhandlungsrunde legt wichtige Grundsteine gegen die globale Plastiklawine
In Paris endete die zweite internationale Verhandlungsrunde (INC-2) für ein neues globales Plastikabkommen. Die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare zieht eine gemischte Bilanz.
- Öl-exportierende Länder, wollen der globalen Flut an Neuplastik kaum rechtlich verbindliche Grenzen entgegensetzen. Das Verhandlungsklima war insbesondere zu Beginn der Woche angespannt.
- Auch konnte das Regelbuch (Rules of Procedures) nicht final angenommen werden.
- Streitpunkt blieb, ob Entscheide im Konsens gefällt werden müssen oder ob Abstimmungen möglich sein werden.
- Während die Plastik-, Chemie-Industrie und Konsumgüterhersteller in grosser Anzahl vertreten waren, gab es auch eine starke Präsenz wissenschaftlicher Beobachter. Die Wissenschaft ist entscheidend für ein erfolgreiches künftiges Plastikabkommen.
Insgesamt wurde der Weg für die dritte Verhandlungsrunde (INC-3), die im November in Nairobi, Kenia stattfinden wird, bereitet. Aus Sicht von OceanCare war insbesondere positiv, dass das Problem von Fischereigerät und Geisternetzen von zahlreichen Staaten anerkannt und herausgestrichen wurde. Der Bedarf an massgeschneiderten und rechtsverbindlichen Richtlinien, die herrenloses Fischereigerät effektiv begrenzen, ist dringend.
«Geisternetze gehören zur schädlichsten Form von Plastikverschmutzung im Meer. Sie können jahrhundertelang unkontrolliert weiterfischen und sind tödlich für alles Leben im Meer. Diese Plastikverschmutzung kennt keine nationalen Grenzen. Es handelt sich um eine globale Bedrohung, die eine globale Antwort erfordert. Ich baue auf den künftigen Plastikvertrag und hoffe, dass wir Geisternetzen und dem Raubbau, den sie verursachen, endlich ein Ende setzen können. Die Weltgemeinschaft muss sich nun an die Arbeit machen, um den gesamten Lebenszyklus von Fanggeräten zu berücksichtigen und einen klaren Weg für ehrgeizige Massnahmen zur Beendigung dieser problematischen Verschmutzungsquelle zu entwickeln», sagt Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare.
«Der Beginn der Verhandlungswoche war wenig ermutigend. Verfahrensfragen, die von einigen Staaten vorgebracht wurden, um den Prozess zu verzögern, haben INC-2 mehr als zwei Tage lang blockiert. Die anschliessenden Diskussionen geben jedoch Anlass zur Hoffnung. Während bis zu INC-3 eine Menge Arbeit auf dem Tisch liegt, hat OceanCare und Verbündete eine wichtige Grundlage geschaffen, um sicherzustellen, dass Fischereigeräte unter Berücksichtigung ihres gesamten Lebenszyklus in das künftige Abkommen aufgenommen werden können», ergänzt Ewoud Lauwerier, Plastik Policy Experte bei OceanCare.