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Seeta Sistla

© Seeta Sistla | Erdbeerfelder: Plastik bleibt anhaltend lange im Boden

Plastikfragmente verseuchen Erdbeerfelder auf Dauer

Makroplastikpartikel aus Polyethylen stammen von Folien und bleiben Jahrzehnte in den Böden.

Plastikfragmente verseuchen die Böden von Erdbeerfeldern langfristig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Sistla Group der California Polytechnic State University. Der Grund: Plastikmulch, der in Kalifornien zur Unterstützung des Wachstums von Erdbeeren eingesetzt wird, setzt große Mengen an Plastikfragmenten frei. Bei den Partikeln wurde bereits nachgewiesen, dass sie sich negativ auf die Qualität des Bodens auswirken. Damit bestehen Zweifel an der langfristigen Durchführbarkeit dieser Praxis. Die Resultate der neuen Studie lassen sich laut den Forschern wohl auf den weltweiten Einsatz von Plastik in der Agrar-Produktion umlegen. Die Forschungsergebnisse wurden bei der Goldschmidt Geochemistry Conference vorgestellt.

Sehr viel makroplastischer Kunststoff

Laut der Hauptautorin Ekta Tiwari geht es um große Mengen an makroplastischem Kunststoffmaterial, also Partikel mit einem Durchmesser von mehr als fünf Millimetern, die beim Einsatz des Mulchs entstehen. „Diese Partikel können jahrzehntelang oder sogar noch länger in der Erde bleiben.“ Plastikarten wie Polyethylen werden zunehmend in der Landwirtschaft eingesetzt, etwa für Polytunnels. Diese Kunststoffmulchfolien bieten eine Reihe von Vorteilen und werden rund um die Basis der Pflanze angebracht. Damit können Schädlinge und Krankheitserreger abgewehrt, die Wasserverdunstung verringert und verhindert werden, dass Erde auf das Obst gelangt. Der Mulch wird in Reihen angebracht und nach der Ernte wieder entfernt.

Verschmutzung einheitlich

Laut Tiwari ergab die Untersuchung, dass die Verteilung der Plastikpartikel ziemlich einheitlich war. „Wir fanden allein an der Oberfläche der Felder bis zu 213.500 Makroplastikpartikel pro Hektar.“ Derzeit analysiert das Team die gleichen Proben auf Mikroplastik. Dabei handelt es sich um Partikel mit einem viel geringeren Durchmesser von weniger als 5 Millimetern. Bei den meisten Partikeln handelt es sich um Polyethylen. Die vorläufigen Forschungsergebnisse zeigen, dass mit sich mit der Zunahme der Verschmutzung durch die Plastikpartikel die Feuchtigkeit in der Erde, die mikrobielle Atmung und die für die Pflanze zur Verfügung stehende Menge an Stickstoff verringerte.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pressetext.com“ (Moritz Bergmann) 2023 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

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