Schaden Lebensmitteltransporte mit dem Flugzeug der Umwelt?
Rindfleisch aus Argentinien, Orangen aus Südafrika, Paprika aus der Türkei. Täglich werden tausende Tonnen Lebensmittel nach und innerhalb von Deutschland transportiert. Lufttransporte belasten mit ihren CO2-Emissionen das Klima am Meisten, gefolgt von LKW, der Bahn und dem Schiff. Der Käufer weiß nicht, auf welchem Weg die Ware in den Supermarkt gelangt, denn eine Kennzeichnung gibt es nicht. Will man nachhaltig handeln, sollte man regional und am Besten saisonal einkaufen.
Die Fakten zum Lebensmitteltransport:
- 4% aller Lebensmittel, die in Deutschland verbraucht werden,kommen aus Übersee. DieWegstrecken, die diese 4% zurücklegen, macht im Vergleich mit allen Lebensmitteln über zwei Drittelaus.
- Ware aus Übersee wird größtenteils mit dem Schiff transportiert. Im Vergleich mit den anderen Transportmöglichkeiten ist das noch am besten. Wären da nicht die langen Wegstrecken: Die Importware verbraucht 11-mal mehr Energie, stößt 11-mal mehr CO2 aus und verbraucht 28-mal so viel Schwefeldioxid wie einheimische Produkte.
- Der „Klimakiller“ ist das Flugzeug: Ein Kilo Lebensmittel, das per Luftfracht transportiert wird, verursacht 170 Mal so viele Emissionen wie ein Kilo, das mit dem Schiff befördert wird. In Bezug auf die Emissionsbilanz bedeutet das: für ein Kilo Lebensmittel aus Übersee, das per Schiff transportiert wird, können 11 Kilo innerhalb von Deutschland geliefert werden. Für ein Kilo Lebensmittel mit dem Flugzeug, sind das knapp 90 Kilo einheimische Nahrungsgüter.
- Das Institut für Alternative und nachhaltige Ernährung Gießen zeigte in einer Studie, dass täglich 140 Tonnen Lebensmittel nach Deutschland eingeflogen werden. Zwar ist das weniger als 1% aller angebotener Lebensmittel, verursacht jedoch 10 bis 16% derTreibhausgase, die durch alle Transporte entstehen.
- Per Luftfracht werden v.a. leicht verderbliche Lebensmittel transportiert, wie Fisch, Gemüse, Obst oder Fleisch. Während lediglich 0,01% aller importierten Bananen eingeflogen werden, gelangen dagegen 90% der Papayas über den Luftweg in die BRD.
- Würde man nur die Lebensmittel importieren, die aus klimatischen Bedingungen nicht bei uns wachsen (z.B. Bananen, Kaffee, Tee), könnte man dadurch über 22% der Emissionen einsparen.
- Würde man die Hälfte der Lebensmittel, die in Deutschland transportiert werden, von der Straße auf die Schiene verlagern, könnte man 16% der CO2-Emissionen einsparen.
Quelle
NACHHALTIG SEIN | LEENA 2014