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pixabay.com | francok35

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Von Ameisen kann man lernen

„Faule“ Arbeiter sparen Energie in wichtigen Ruhephasen effektiv ein.

Auch die fleißigen Ameisen brauchen wie die Menschen eine Work-Life-Balance, wie Forscher der Missouri University of Science and Technology ermittelt haben. Laut dem Team um Chen Hou ist es sogar unbedingt notwendig, dass manche Ameisen ruhen, während andere für die Bedürfnisse der Kolonie sorgen. Je größer die Kolonie ist, desto wichtiger wird auch die Balance zwischen Arbeit und Belastung.

Inaktive Gruppe wächst mit Größe

Experten haben sich seit Jahren gefragt, warum bei großen Ameisenkolonien, weniger Energie pro Insekt eingesetzt wird als bei kleineren. „Wir haben jetzt herausgefunden, dass es in großen Kolonien relativ viel mehr ‚faule‘ Arbeiter gibt, die sich nicht bewegen und daher keine Energie verbrauchen. Der Anteil der inaktiven Mitglieder einer Gruppe nimmt mit dem Zunehmen der Größe in einem regelmäßigen Muster zu.“

Die Experten beobachten immer wieder, dass sich 60 Prozent der Arbeiter in einer Gruppe aus 30 Ameisen nicht bewegen. Dieser Prozentsatz erhöhte sich bei 300 Insekten auf 80 Prozent. „Die gleichzeitigen Energiemessungen haben ergeben, dass der Energieverbrauch pro Kopf bei 300 Ameisen nur 50 Prozent der einer Gruppe von 30 Insekten ausmacht“, erläutert Hou. Dadurch dass die „faulen“ Ameisen keine Energie verbrauchen, sparen sie jedoch Energie für die Kolonie und machen sie damit produktiver. Die Ergebnisse könnten daher Hinweise darauf liefern, wie auch menschliche Gesellschaften produktiver und nachhaltiger sein können.

Ressourcen nachhaltig verwenden

Laut Hou sind Menschen in gewisser Weise wie Ameisen. Sie leben in Gruppen zusammen und arbeiten für ihre Zwecke zusammen. Beide sehen sich dabei mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Es geht immer wieder darum, Ressourcen in Relation zu Aufgaben und Energie zu verteilen. „Wenn wir verstehen, wie Ameisen ihre Energie im Verhältnis zu ihrer Kolonie einsetzen und warum sie es genau so machen, dann können auch menschliche Gruppen deutlich bessere Ergebnisse bei der nachhaltigen Nutzung von knappen Ressourcen erzielen.“ Die aktuellen Ergebnisse werden im Fachmagazin „Insect Science“ veröffentlicht.             

Quelle

pressetext.redaktion | Moritz Bergmann 2017 

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